Unternehmensgruppe M. DuMont Schauberg Unternehmensgruppe M. DuMont Schauberg: Verlagshaus konnte zulegen
Köln/MZ. - Innerhalbder Gruppe nimmt die Sparte Zeitungen (KölnerStadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Expresssowie die Mitteldeutsche Zeitung in Halle)mit 70 Prozent des Gesamtumsatzes die klarführende Position ein. Als publizistischeGrundsätze des Hauses nennt Verleger AlfredNeven DuMont "Liberalität, wirtschaftlicheund politische Unabhängigkeit, Toleranz gegenüberAndersdenkenden, Lesernähe und Sprachkultur".Dieser Maximen gelten, so Neven DuMont, "nichtnur für die Printtitel, sondern auch für neueFormen wie das Internet".
Abgerundet wird das auf die Regionen Halleund Köln konzentrierte Kerngeschäft durchBeteiligung an anderen Printmedien wie etwaAnzeigenblättern, einem Stadtmagazin und derwöchentlichen TV-Beilage prisma. Parallelzum Ausbau des Zeitungsgeschäfts wurde inden vergangenen Jahren in die WachstumsbereicheHörfunk, Film, Fernsehen und Internet investiert.Die Zahl der Beschäftigten in der Gruppe stiegim Jahr 2000 gegenüber dem Vorjahr um 86 auf3945. Hinzu kommen rund 12000 Zusteller.
In ganz Deutschland setzte sich im Jahr 2000die rückläufige Auflagenentwicklung von lokalenund regionalen Abonnement- und Kaufzeitungenmit einem Minus von etwa drei Prozent fort.Von dieser Entwicklung konnte sich das KölnerVerlagshaus nicht abkoppeln. Auch die verstärkteKonkurrenz durch die - inzwischen wieder eingestellten- Gratisblätter auch von anderen Verlagendrückte die eigene Auflage: Kölner Stadt-Anzeigerund Kölnische Rundschau kamen zusammen aufgut 414000 Exemplare. Der Express lag beiknapp 306000 Stück. Die Auflage der MitteldeutschenZeitung erreichte fast 349000 Exemplare.
Der Umsatz der DuMont-Beteiligungen stiegbei den Anzeigenblättern auf 124,7 (Vorjahr119,4) Millionen Mark, im Buchverlag auf 72,4(70,4) Millionen Mark, mit dem Bundesanzeigerauf 57,3 (52,6) Millionen Mark sowie mit Funkund Fernsehen/Neue Märkte auf 53,6 (45,7)Millionen Mark. Die sonstigen Umsätze legtenauf 48,9 (43,9) Millionen Mark zu.
Die mit hohen Anlaufkosten gestarteten BereicheFernsehen, Film und Neue Märkte werden als"Investment in die Zukunft" bewertet, sagtder Sprecher der DuMont-Schauberg-Geschäftsführung,Günter Kamissek. Nur wegen besonders hoherplanmäßiger Abschreibungen auf Unternehmensaquisitionen(84 nach 61 Millionen Mark im Vorjahr) gingdas Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeitvon 125,5 auf 98,2 Millionen Mark zurück.Der Cash-Flow (vor Steuern und Abschreibungen)"betrug nahezu unverändert 151 Millionen Mark",betont Kamissek. Der Konzernjahresüberschussnach Steuern belief sich auf 46 (Vorjahr 62,2)Millionen Mark.
In den ersten Monaten des laufenden Jahresgab es jedoch deutliche Rückgänge beim Anzeigengeschäft.Zudem belasteten hohe Preissteigerungen fürPapier die Ergebnisse. Zusätzliche Problemefür das Verlagshaus befürchtet Kamissek, wenndie schwache Konjunktur anhält: "Dann drohteine weitere Kaufzurückhaltung der Konsumenten,was auch den lokalen Handel sowie die hieransässigen Dienstleister stärker treffen könnte- und damit auch den bislang stabilen lokalenAnzeigenmarkt für unsere Zeitungen." Das Ergebnisder Unternehmensgruppe für 2001 werde eindeutigunter den guten Vorjahreszahlen liegen. Einstraffes Kostenmanagement in allen Bereichensoll aber zumindest einen Teil des erwartetenRückgangs ausgleichen. Das Familienunternehmenwill trotz der schwierigen Lage weiter seinertradierten Philosophie folgen: "Auf neuenGeschäftsfeldern rechtzeitig Präsenz zeigenund das Credo zu den Zeitungen erhalten",heißt es dazu im Geschäftsbericht. Alleinim laufenden Jahr werden in Köln und Halleinsgesamt über 100 Millionen Mark investiert.