1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Unternehmen: Unternehmen: Douglas steht unter Druck

Unternehmen Unternehmen: Douglas steht unter Druck

08.02.2012, 14:49

Düsseldorf/dapd. - Bedrängt vomungeliebten Großaktionär Erwin Müller hat die Parfümerie-, Schmuck-und Buchhandelskette Douglas auch noch einen Gewinnrückgang im wichtigenWeihnachtsquartal verkraften müssen. Der Jahresüberschuss schrumpftezwischen Oktober und Dezember trotz leicht gestiegener Umsätze um2,3 Prozent auf 91,7 Millionen Euro. Allerdings hatte im Vorjahr derVerkauf der russischen Parfümerien zusätzliches Geld in die Kassengespült.

Probleme bereiten dem Hagener Unternehmen zurzeit vor allem dieBuchhandelssparte Thalia und Teile des Auslandsgeschäft. Thalialeidet unter den anhaltenden Umsatzverschiebungen aus demstationären Handel ins Internet sowie unter der wachsenden Bedeutungvon eBooks. Doch versucht Douglas bereits mit zahlreichen Maßnahmenwie der Untervermietung von Flächen, Standortschließungen und demAusbau der Sortimente abseits des klassischen Buchhandelsgegenzusteuern.

Im Auslandsgeschäft bereitete Douglas vor allem dieunbefriedigende Entwicklung in Italien, Spanien, Portugal und derSchweiz Probleme. Dagegen lief das Geschäft in Deutschland - mitAusnahme von Thalia - gut. Vor allem die Christ-Juweliergeschäfteglänzten mit zweistelligen Wachstumsraten.

Insgesamt konnte der Konzern auf dem wichtigen Heimatmarkt seineUmsätze um 4,1 Prozent steigern und damit Einbußen im Ausland mehrals wettmachen. Unter dem Strich stieg der Umsatz leicht um 1,3Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Die Online-Shops der Douglas-Gruppesteigerten ihre Umsätze um 21 Prozent auf über 80 Millionen Euro underreichten damit einen Umsatzanteil von rund sieben Prozent.

Müller schweigt über seine Pläne

Der Gewinnknick kommt für Firmenchef Henning Kreke zu einemdenkbar ungünstigen Zeitpunkt. Drängt doch der Drogerie-UnternehmerErwin Müller gegen den Willen der Gründerfamilie mit Macht in dasUnternehmen. Müller verfügt schon heute über mehr als zehn Prozentder Douglas-Aktien und könnte unter Umständen durch Optionsgeschäftein absehbarer Zeit seinen Anteil auf über 25 Prozent ausbauen. Dieswürde ihm ein Veto-Recht bei wichtigen Entscheidungen verschaffen.

Müller hielt sich jedoch am Mittwoch über seine weiterenAbsichten bei Douglas weiter bedeckt. Vor der Hauptversammlung desHagener Handelskonzerns werde man sich dazu nicht äußern, ließ ernur erklären. Das Aktionärstreffen ist für 21. März vorgesehen.

Kreke hielt auch am Mittwoch weiter Distanz zu Müller. Es gebekeinen «Krieg» zwischen Douglas und Müller. Die Unternehmen seienjedoch Wettbewerber mit einer unterschiedlichen Unternehmenskultur,sagte Kreke im Gespräch mit Analysten. Was Müller mit den Optionenplane, wisse er nicht.

Für das Gesamtjahr bekräftigte Douglas seine bisherigeErgebnisprognose. Danach erwartet das Unternehmen im Geschäftsjahr2011/12 eine leichte Umsatzsteigerung auf über 3,4 Milliarden Euround ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von200 bis 250 Millionen Euro.