Universitätssportfest Universitätssportfest: Und dann kam der Regen...
Halle/mz-web. - In den Gesichtern von Susann Reinhardt und Adrienne Riep stand schon kurz nach 14 Uhr ein wenig Enttäuschung. „Dabei sein ist alles – wenn man nur darf“, schien ihre Devise zu lauten. Beide Lehramtsstudentinnen waren zu spät gekommen, um einen der beliebten Startplätze beim Volleyball-Turnier zu ergattern. „Der Anmeldeschluss war aber auch sehr schlecht ausgeschrieben“, bemerkten beide unisono. „Vielleicht sollten beim nächsten Mal mehr als 45 Teams am Volleyball-Turnier teilnehmen können.“ Nach Informationen von Chefkoordinator Detlef Braunroth waren es sogar 46 Mannschaften. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so hofften beide, in einem anderen Team ein wenig Wettkampfatmosphäre schnuppern zu können.
An anderer Stelle schien man sich mit solchen „Lappalien“ nicht aufzuhalten. Das Volleyballteam „Mali-Bib.“, eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Studenten, die gemeinsam in der Hauptbibliothek der Uni jobben, hatte soeben sein zweites und damit letztes Spiel klar verloren. Der Stimmung tat das keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. „Wir hatten vorher eine Trainingseinheit – eine Kostümprobe und in punkto Stimmung und gute Laune sind wir sowieso Profis“, bekannte einer der Verkleideten.
Im Fußball „ohne Frauen“ ging es dagegen ganz anders zur Sache. Eigentlich klar, denn die Kontrahenten waren nicht durch ein Netz voneinander getrennt und die 40 angetretenen Mannschaften spielten die begehrte Unimeisterschaft aus. Dafür nahmen die Fußballer das bereitstehende Sanitätspersonal augenscheinlich am meisten in Anspruch.Auch beim Basketball ging es für den unbedarften Zuschauer heiß her. „Wenn ein Spiel eng steht, tritt schon mal der Ehrgeiz zu siegen deutlicher hervor“, bemerkte Tobias Portius. „Aber im Grunde steht hier und heute der Spaß klar im Vordergrund“, so der Student der Wirtschaftsmathematik weiter.
Beim gemischten Handball und Fußball wehte in diesem Jahr ein ganz anderer Wind. Für Jan Kallweit, der auf Grund einer Knie-OP zum Zuschauen verdammt war, nicht verwunderlich, „spielen doch viele Freizeithandballer mit und die leben schließlich von ihrem Ehrgeiz“. Gleichwohl verhinderte der ungewohnte Rasen-Belag einen schnelleren Spielfluss bei den sechs Mannschaften. Beim Fußball symbolisierten „Die Taktik-Tulpen“, denen auch Kevin Steinweg angehört, exemplarisch den neuen Ehrgeiz. „Wir haben vorher extra kein Bier getrunken“, so der angehende Lehrer. Dies lag aber nicht am stolzen Bierpreis an den Getränkeständen, denn für die dritte Halbzeit hatten die Tulpen natürlich vorgesorgt.
Daneben wurde auch in anderen Sportarten, wie Tennis, Leichtathletik, Fechten, Kraft-Dreikampf, Bogenschießen und Indiaca, die Besten gesucht. Außerdem konnten sich Interessierte an der Kletterwand oder beim Kistenstapeln auspowern bzw. auf dem Drahtseil ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Auf der Bühne demonstrierten verschiedene Sportgruppen ihr Können, wobei besonders vor den Break Dancern viele den Hut zogen.
Gegen 17.30 Uhr setzte dann das Gewitter ein, das sich unweigerlich angekündigt hatte. Einige flüchteten sofort, andere suchten zunächst an den Bierständen und unter den Bäumen Schutz. Nachdem die Hoffnung auf einen kurzen Platzregen verflogen war, und es auch unter den Bäumen ungemütlich wurde, trat das Gros der Studenten den Heimweg an. Nur ein paar „Unverbesserliche“ spielten völlig durchnässt im Regen weiter.
„Nach dem Gewitterguss wurden die Wettkämpfe nicht weiter fortgesetzt, sodass in einigen Turnieren die Sieger nicht ermittelt werden konnten“, so Braunroth. „Die Footbacker bildeten eine Ausnahme. Sie waren die Härtesten und zogen ihr Turnier bis zum Ende durch“, so der Chefkoordinator weiter. Die fehlenden Sieger waren für Braunroth jedoch „kein Beinbruch, da die Teilnahme an sich, der Spaß an der Bewegung, Kommunikation und Integration sowie die Identifikation mit der Alma mater hallensis das Entscheidende sein sollten“.