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Universität Halle Universität Halle: Tierschutz-Preis vom Fleisch-Fabrikanten

15.10.2001, 10:08

Halle/MZ/ikr. - Wenn ein Fleischfabrikant seine Existenz verkauft und aus dem Erlös eine Stiftung zur Verbesserung der Tierhaltung gründet, dann ist das schon bemerkenswert. Gleichermaßen erstaunlich sind die wissenschaftlichen Arbeiten, die kürzlich im Rahmen der Tagung "Tierschutz und Nutztierhaltung" an der Uni Halle mit dem Schweinsfurth-Forschungspreis von eben jener Stiftung des Ex-Besitzers der Fleisch-Firma "Herta" geehrt wurden.

"Die drei gekürten Preisträger haben sich in ganz unterschiedlicher Weise mit dem Thema Tierschutz auseinandergesetzt", sagt Prof. Eberhard von Borell vom Organisatoren-Team der Tagung. So wurde die Promotion von Karin Jürgens aus Göttingen ausgezeichnet, weil sie in hervorragender Weise die teils fatalen psychosozialen Folgen der Schweinepest für die betroffenen Landwirte und ihre Familien untersuchte.

Eher praktischer Natur war die ebenfalls gekürte Diplomarbeit von Alexandra Bühnemann, die sich mit der Gruppenhaltung von Schweinen beschäftigte. Die dritte im Bunde der Ausgezeichneten ist die Schweizerin Nina Keil von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich.

Die jährlich stattfindende internationale Tagung wurde erstmals an der Martin-Luther-Universität abgehalten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise auf dem europäischen Fleischmarkt diskutierten rund 120 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über das Verhältnis von Mensch und Nutztier. In Fachvorträgen beschäftigten sie sich unter anderem mit der Einführung eines Befähigungsnachweises für Tierhalter sowie mit einer neuen Verordnung für die Haltung von Legehennen und Schweinen, die derzeit in der Bundesrepublik in Vorbereitung ist.