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Uni Halle Uni Halle: Internetplattform Stud.IP wird immer wichtiger

Von Michael Handel 15.11.2005, 14:23

Halle/mz-web. - Doch diese Art der Informationsbeschaffung soll in Halle bald der Vergangenheit angehören. „Stud.IP“ heißt das Zauberwort. Ein Netzwerk im Internet, das die Kommunikation zwischen Studenten und Lehrenden vereinfacht. Neben dem Herunterladen von Skripten kann der Benutzer in Foren mit Kommilitonen diskutieren oder auf dem Schwarzen Brett nach einer neuen WG suchen.

2001 wurde Stud.IP - eine Kurzform von „Studentischer Internetsupport von Präsenzlehre“ - in Halle eingeführt. Derzeit haben sich etwa 9179 Studenten registrieren lassen, Tendenz stark steigend. „Ich finde Stud.IP als Plattform sehr nützlich“, sagt Madleen Köppen, die Medienwissenschaften und Interkulturelle Wissenskommunikation studiert. „In meinen Fächern kommt man ohne Stud.IP gar nicht mehr aus, dieser Hype ist manchmal sogar etwas übertrieben“, so die 22-Jährige.

Während es also an manchen Instituten ohne Stud.IP keine sinnvollen Seminare mehr zu geben scheint, sucht man einen solchen „Hype“ an anderen Orten vergeblich. 676 eingetragenen Veranstaltungen in den Wirtschaftswissenschaften steht nur eine Veranstaltung in der Theologie gegenüber. „Ich habe noch kein Seminar erlebt, in der Stud.IP von den Dozenten genutzt wurde“, sagt der Theologie- und Philosophiestudent Alexander Clauß, „was wahrscheinlich daran liegt, dass bei uns fast nie irgendeine Art von Technik benutzt wird.“

Diese Professoren für ein Onlineangebot zu begeistern, ist die Aufgabe von Frank Wossal und seinen Mitarbeitern. „Wir wollen die Dozenten motivieren, sich durch Stud.IP an moderne Lehr- und Lernmethoden heranzuarbeiten“, sagt der Direktor des Unirechenzentrums. Durch Schulungen und persönliche Besuche bei den Lehrenden wird versucht, diese von der Plattform zu überzeugen. Bei den Studenten sind die Vorteile von Stud.IP längst bekannt. Vielen behagt etwas anderes nicht: Die mögliche Kontrolle durch die Professoren. Eine Sorge, der sich Wossal durchaus bewusst ist: „Der Dozent kann sehen, welcher Student sich für seine Veranstaltung eingetragen hat. Es ist ihm allerdings nicht möglich, diese Daten mit anderen Veranstaltungen abzugleichen“. Auch könne niemand überprüfen, welcher Student welche Daten herunterlädt, und wie lange sich dieser im Stud.IP befinde.

Bis zum kommenden Wintersemester erhofft sich Frank Wossal, dass in keinem Bereich der Uni „ohne Stud.IP gelehrt wird“. Der Weg dorthin ist allerdings noch weit. Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Stud.IP sei zwar bereits erheblich intensiviert worden - ab dem kommenden Semester wird jeder neue Student automatisch als Nutzer registriert - aber es gebe noch immer zu viele Dozenten und Studenten, die die Vorteile von Stud.IP noch nicht kennen.