Ungewöhnliche Bitte Ungewöhnliche Bitte: Darum wollte ein Lottogewinner auf Millionen verzichten

Leipzig/Halle (Saale) - Fünf Mal ging der Lotto-Jackpot im Jahr 2018 nach Sachsen. Am größten dürfte die Freude im Erzgebirge gewesen sein, dort gewann ein glücklicher Tipper 15 Millionen Euro auf einen Schlag. „Die Leute träumen davon, den Großgewinn zu haben. Das ist es, was Lotto ausmacht“, sagte Lotto-Chef Siegfried Schenek. „Aber wir sehen auch, dass sich Gewinner über 1000, 2000 oder 5000 Euro freuen.“
Doch nicht immer sorgt ein Lottogewinn für uneingeschränkt gute Laune. So berichtet Sachsenlotto-Sprecherin Kerstin Waschke von einem ganz besonderen Fall aus den vergangenen Jahren.
Ein älterer Millionen-Gewinner hatte sich mit einer ungewöhnlichen Frage an die Lotto-Mitarbeiter gewandt: Ob er nur einen Teil des Gewinns für sich und seine Frau haben könne? Den verdutzten Gewinnbetreuern erklärte er, er habe sich mit seinen Kindern überworfen und wolle nicht, dass sie eine größere Summe erbten, falls noch etwas vom Lottogewinn übrig bleibe.
Doch meist sorgt das Geld für Freudensprünge. 2001 gingen gut zehn Millionen Euro in den Landkreis Bautzen. Die Gewinnerin kam mit ihrer Mutter in die Lotto-Zentrale und erfuhr erst dort die Summe. „Die Mutter war völlig aufgelöst. Immer wenn gesagt wurde „zehn Millionen“, hat sie angefangen zu weinen.
Wir haben sie eine Stunde lang beruhigt“, erzählte Waschke. 2010 gewann ein 31-Jähriger die Monatsrente der Glückspirale. Er habe den Lotto-Mitarbeitern triumphierend erklärt: „Ich habe meinen Eltern immer gesagt, dass ich mit 30 aufhöre zu arbeiten!“ In den 90er Jahren gewann eine junge Mutter zwei Millionen - damals noch in D-Mark. Gefragt nach ihren Plänen antwortete sie: „Jetzt habe ich Geld für ein zweites Kind!“
Den Gewinnern gibt Lotto nach eigenen Angaben einige wenige Tipps mit auf den Weg: „Die Goldene Regel Nummer eins heißt: Stillschweigen bewahren und nur im allerengsten Familienkreis über den Gewinn sprechen“, sagte Schenek.
Zweiter Punkt sei, sich genau zu überlegen, ob man der Hausbank den Gewinn überweisen lässt. „Es wird getratscht. Wir sagen: Am besten, den Gewinn an eine weit entfernte Großbank überweisen. Wir machen aber keinerlei Gewinnberatung.“ Der dritte und letzte wichtige Rat sei, mit Investitionen behutsam umzugehen.
(mz/dpa)