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Umweltschutz Umweltschutz: Dosenpfand kostet Jobs in Getränkeindustrie

12.09.2003, 10:02
Produktion von Getränkedosen bei der Firma Ball (Archivfoto: dpa)
Produktion von Getränkedosen bei der Firma Ball (Archivfoto: dpa) dpa/dpaweb

Hannover/dpa. - Die Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) befürchtet bei einer Ausweitung des Dosenpfands einen weiteren Verlust von Arbeitsplätzen. Bisher seien bei den vom Pfand betroffenen Getränkesegmenten bereits rund 11 000 Stellen von Kurzarbeit und Entlassungen betroffen, erklärte Gewerkschaftschef Hubertus Schmoldt in einem Freitag veröffentlichten Brief an die Ministerpräsidenten. Der Bundesrat soll Ende September die novellierte Verpackungsverordnung verabschieden.

Die von Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) geplante Ausdehnung der Pfandpflicht etwa auf Fruchtsaft, Milchmischgetränke und Eistee würde die negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt noch verstärken, kritisierte Schmoldt. Die Einführung des Dosenpfands habe bereits zu einem Konsumverzicht geführt. Dieser könne nicht durch Mehrweg-Getränke kompensiert werden. Dies habe negative Folgen für Abfüller, Hersteller und Lieferanten von Einweg-Getränkeverpackungen.

Die novellierte Verpackungsverordnung schaffe zudem keine ökologischen Anreize. Vielmehr nehme die Novelle eine «starre Einteilung» in ökologisch vorteilhafte sowie nachteilige Verpackungen vor, ohne diese Begriffe überhaupt zu definieren.