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Umwelt Umwelt: Müllverbrennungsanlage in Leuna ab 2005 in Betrieb

26.01.2004, 14:58
Stahlbaumonteure arbeiten am Montag (26.01.2004) auf der Baustelle für eine Müllverbrennungsanlage in Magdeburg. In der 125 Millionen Euro teuren Anlage der Müllheizkraftwerk (MHKW) Rothensee GmbH sollen von Mitte 2005 an Abfälle aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Niedersachsen verbrannt werden. 170 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Gesamtkapazität liegt bei 300 000 Tonnen Müll pro Jahr. Mit der Fernwärme aus der Müllverbrennung können künftig 44.000 Haushalte versorgt werden. Der produzierte Strom wird direkt in das Netz der Städtischen Werke Magdeburg (SWM) eingespeist. Er soll für die Versorgung von 20.000 Haushalten ausreichen. Die Gesellschafter der MHKW sind SWM (49 Prozent) und der E.ON-Konzern (51 Prozent). (Foto: dpa)
Stahlbaumonteure arbeiten am Montag (26.01.2004) auf der Baustelle für eine Müllverbrennungsanlage in Magdeburg. In der 125 Millionen Euro teuren Anlage der Müllheizkraftwerk (MHKW) Rothensee GmbH sollen von Mitte 2005 an Abfälle aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Niedersachsen verbrannt werden. 170 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Gesamtkapazität liegt bei 300 000 Tonnen Müll pro Jahr. Mit der Fernwärme aus der Müllverbrennung können künftig 44.000 Haushalte versorgt werden. Der produzierte Strom wird direkt in das Netz der Städtischen Werke Magdeburg (SWM) eingespeist. Er soll für die Versorgung von 20.000 Haushalten ausreichen. Die Gesellschafter der MHKW sind SWM (49 Prozent) und der E.ON-Konzern (51 Prozent). (Foto: dpa) ZB

Merseburg/dpa. - In Leuna geht im Juni 2005 eine Müllverbrennungsanlage in Betrieb. Laut Umweltministerium sind für das gesamte Land acht Anlagen in der Planung. Drei sind schon im Bau. Die Müllverbrennungsanlage in Leuna hat eine Jahreskapazität 195 000 Tonnen. Laut Umweltministerium haben die bereits im Bau befindlichen Anlagen eine Müllverbrennungskapazität von insgesamt 800 000 Tonnen jährlich. Das Hausmüllaufkommen in Sachsen-Anhalt beträgt den Angaben zufolge jährlich 500 000 bis 600 000 Tonnen. Umweltschützer meldeten Bedenken an.

Die Anlage in Leuna sei vertraglich ausgelastet, sagte der Geschäftsführer der Betreiberfirma MVV TREA Leuna GmbH, Michael Horix am Montag nach der Unterzeichnung entsprechender Verträge mit den Landkreisen Anhalt-Zerbst und Wittenberg. Es soll auch Müll aus Thüringen nach Leuna geliefert werden.

Durch die Überkapazitäten könnte Sachsen-Anhalt zum Müllentsorgungsstandort für andere Bundesländer werden, sagte die stellvertretende Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Julia Wendenkampf. Sie rechnet in der Perspektive sogar mit insgesamt 15 Müllverbrennungsanlagen in Sachsen-Anhalt. Damit könnte Sachsen-Anhalt das Land mit der höchsten Dichte von Müllverbrennungsanlagen werden. Müllvermeidung stünde dann nicht mehr an erster Stelle.

«Es wäre besser das Land hätte sich auf den Bau von zwei kleinen Müllverbrennungsanlagen beschränkt», sagte die Geschäftsführerin des Naturschutzbundes Sachsen-Anhalt, Annette Leipelt. Sie befürchtet durch den Mülltourismus eine hohe Verkehrsbelastung. Laut Bundesgesetz darf ab 1. Juni 2005 nur noch vorbehandelter Müll deponiert werden. Für Müllverbrennungsanlagen gibt es keine Fördergelder.