Umfrage Umfrage: Energie-Sparpotenzial bei Gebäuden wird unterschätzt

Berlin/dpa. - Das zeigt eine derNachrichtenagentur dpa vorab bekannt gewordene Emnid-Umfrage imAuftrag des Bundesbauministeriums. Minister Wolfgang Tiefensee (SPD)will heute (Dienstag) zu dem Anfang 2006 gestarteten Programmverbilligter Kredite eine Zwischenbilanz vorstellen. Der Zuschusswurde wegen des großen Erfolgs im Laufe des Jahres von 1 auf 1,5Milliarden Euro aufgestockt. Anfang dieses Jahres registrierteTiefensee 180 000 Darlehenszusagen über ein gesamtesInvestitionsvolumen der Eigentümer von 9,4 Milliarden Euro.
Ein Ergebnis der Umfrage (1200 Befragte am 19./20. Februar) ist,dass die Bundesbürger nur wenig über die Finanzierungsmöglichkeitender Gebäudesanierung wissen. Nur 15 Prozent ist bekannt, dass sichdadurch bis zu 50 Prozent der Heizkosten einsparen lassen. Besondersgroße Unsicherheit herrscht beim Thema Kohlendioxid (CO2), dessenAusstoß den Angaben zufolge pro Jahr um rund 3,4 Tonnen je Wohnungverringert werden kann. Dagegen meinten 54 Prozent der Befragten, eslasse sich bis zu einer Tonne einsparen. 42 Prozent konnten die Fragenicht beantworten.
47 Prozent wären bereit, ihr Eigenheim zu modernisierenbeziehungsweise der Modernisierung ihrer Wohnung zuzustimmen, sofernsich die Investition innerhalb von fünf Jahren auszahlt. Fast jederFünfte (18 Prozent) würde sich auf solche Investitionen einlassen,wenn das Geld nach acht Jahren wieder eingespielt würde.
Der frühere Bundesumweltminister und UN-Umweltdirektor KlausTöpfer (CDU) hält es für einen Fehler, beim Klimaschutz immer nureinzelne Dinge herauszunehmen. Da gehe einen Tag die Glühbirne durchdie Medienlandschaft, das andere Mal eine neue Gestaltung der Kfz-Steuer, bemängelte er am Montagabend im Bayerischen Rundfunk. «Waswir brauchen, um diese weit reichenden Ziele zu erreichen, ist eingeschlossenes Konzept.» Wichtig sei es beispielsweise, die Gebäudebesser zu sanieren oder den Schadstoffausstoß der Autos auf 120 GrammCO2 pro Kilometer zu reduzieren.
Die Diskussion über Klimaschutz und Flugreisen wird nach Ansichtdes Tourismusexperten Karl Born von der Hochschule Harz die Urlaubernicht beeindrucken. Born sagte der «Frankfurter Rundschau»(Dienstag), zwar sehe er einen Umschwung bei den Senioren, diekünftig aus finanziellen und Bequemlichkeitsgründen zum «Urlaub inder Nähe» neigen könnten. Der enorme Spardruck bei der Masse derBevölkerung werde jedoch dazu führen, dass sich der Trend zurKurzreise, auch per Billigflieger, verstärke.