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Überleben ohne Wasser wenige Tage möglich

14.05.2008, 10:24

Hamburg/dpa. - Der Mensch kann nach einer medizinischen Faustregel drei Tage ohne Wasser und drei Wochen ohne Essen auskommen. Wenn Stein- und Schuttmassen - wie im Erdbebengebiet in China - die Opfer von Wasser und Nahrung abschneiden, können Angst und Panik den Stoffwechsel ankurbeln.

Die körpereigenen Reserven werden dann noch schneller aufgebraucht. In gemäßigten Breiten nimmt ein Erwachsener pro Tag etwa 1,8 Liter Flüssigkeit durch Getränke und Nahrung zu sich. Bei großer Hitze schwitzt ein Mensch täglich mehrere Liter aus.

Sinkt der Wassergehalt des Organismus um fünf bis zwölf Prozent des Körpergewichts, leidet der Betroffene unter quälendem Durst, die Schleimhäute trocknen aus und schließlich versiegen Schweißfluss und Harnproduktion. Bei einem Wasserverlust von 15 bis 20 Prozent des Körpergewichts stirbt er durch Verdursten.

Noch gefährlicher ist die Situation für Kinder. Ohne Flüssigkeitszufuhr und bei Hitze tritt der Tod nach wenigen Tagen ein. Gerät ein Kind dann noch in Panik, beschleunigt sich der Flüssigkeitsverlust so stark, dass es schon nach 36 Stunden sterben kann, sagen Experten.

Ausnahmen gibt es aber immer: So hatten Helfer sechs Tage nach einem Erdbeben in Cinarcik in der West-Türkei mit 17 800 Toten 1999 einen Vierjährigen geborgen, der unter dem Balkon seines eingestürzten Elternhauses gelegen hatte. Ein Bergmann überlebte nach dem Grubenunglück von Lassing (Österreich) im Sommer 1998 neuneinhalb Tage ohne zu essen oder zu trinken.