Türkei gewinnt Grand Prix Türkei gewinnt Grand Prix: Der Pop lebt, Europa auch
Nichts als gute Nachrichten: Mit dem Sieg der Türkin Sertab Erener hat der Pop-Wettbewerb am Samstag in Riga einen überraschenden, aber keineswegs unverdienten Ausgang genommen. Das ist frischer Wind, der dem hinfälligen Grand Prix vielleicht wieder etwas Leben einhaucht.
Ein Glück auch, dass der Pott nicht versehentlich an Ralph Siegels vermufften Durchhaltesong "Let's Get Happy" gegangen ist, den die Sängerin Lou tapfer vorgetragen hat. Mehr als ein Platz im Mittelfeld ist für staubige Ladenhüter nicht drin. Das spricht gleichfalls für den Wettbewerb. Natürlich wird die Abstimmung immer auch nationale Rivalitäten spiegeln. Aber das gehört zum Spiel, die Regeln sind bekannt.
Die oberste von allen lautet: Klingeln gehört zum Geschäft. In dieser Kategorie liegen Julia und Lena vorn, auch wenn sie nur Dritte wurden. Als "Russenlesben" vermarktet, haben die umtriebigen Fräulein ein Stück vom Kuchen ergattert. Wenn es noch eine Lehre gibt: Mit flottem Ethno-Pop wie dem Siegerlied aus der Türkei kann man durchaus gegen glitzernde Konfektionsware bestehen. Die Zuschauer honorieren es mit Interesse. Und so war die Schlager-Party schließlich dereinst gedacht - als unterhaltender Beitrag für Europa.
