Tradition: Gänsereiten am Rosenmontag
Bochum/dpa. - Etwa 600 Zuschauer haben am Rosenmontag das traditionelle wie umstrittene Gänsereiten in Wattenscheid-Höntrop (Nordrhein-Westfalen) besucht.
Beim Gänsereiten versuchen Reiter einer an den Füßen aufgehängten toten Gans den Kopf abzureißen. In diesem Jahr kämpften knapp 20 Reiter des Gänsereiter-Clubs Höntrop um den begehrten Titel des «Gänsereiterkönigs». Erstmals habe es dabei keine Hinweise auf Demonstrationen von Tierschützern gegeben, sagte ein Bochumer Polizeisprecher. Tierschützer kritisieren das Spektakel regelmäßig als «Fledderei von Tierleichen».
In Nordrhein-Westfalen gibt es mehrere Gänsereiter-Clubs, unter anderem in Bochum und Essen. Ins Ruhrgebiet soll das Gänsereiten im 16. und 17. Jahrhundert durch spanische Soldaten gekommen sein. Seit etwa 200 Jahren wird für den Brauch ein totes Tier aufgehängt, einige Vereine greifen auch zur Attrappe.