Tourismus Tourismus: Deutsche Reisebranche spürt deutliche Erholung

Berlin/dpa. - Die deutsche Reisebranche spürt nach drei Krisen-Jahren in Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 wiedereine deutliche Erholung des Geschäfts. «Wir werden zum Ende diesesReisejahres am 31. Oktober mit Sicherheit ein erkennbares Plus vonfünf Prozent bei Gästezahlen und Umsatz haben, möglicherweise sogaretwas mehr», sagte der Präsident des Bundesverbands der DeutschenTourismuswirtschaft (BTW), Klaus Laepple, in einem Gespräch mit derDeutschen Presse-Agentur (dpa). Auch erste Buchungen für den Winter«besonders auf den Fernstrecken geben zu Optimismus Anlass». Laeppleäußerte sich vor einer Tagung des BTW an diesem Montag in Berlin.
Viele, die das Sommerwetter hier zu Lande diesmal enttäuscht habe,wollten jetzt noch eine Woche Sonne tanken, sagte Laepple. Für dieHerbstferien gebe es daher vielfach kaum noch Plätze für volle 14Tage. Auch für das Reiseziel Deutschland sei nach dem Einbruch wegendes Irak-Kriegs und der Krankheit Sars im vergangenen Jahr nun einekräftige Belebung zu sehen. «Ich gehe davon aus, dass wir das Plusvon 11 Prozent bei den Übernachtungen internationaler Gäste vomHalbjahr noch auf 13 bis 14 Prozent für das Gesamtjahr steigernwerden.»
Eingespielt hätten sich Servicegebühren für Linienflugtickets, dieviele Reisebüros den Kunden seit einigen Wochen berechnen, seit ihnenmehrere Fluggesellschaften die Provisionen gestrichen haben. «DasEntgelt wird von den Kunden bezahlt, nicht mit Begeisterung, aber mitVerständnis», sagte Laepple. Nachdem viele Reiseveranstalter in denvergangenen Jahren die Preise mehrfach gesenkt hätten, sei eineGrenze erreicht. «Die Zeiten, dass es immer billiger wurde, sindsicherlich vorbei.» Reiseunternehmen hätten Kosten mit Personalabbaureduziert. Auch viele Hoteliers vor Ort seien nun an einem Punkt, woneue Preissenkungen zu Qualitätsabstrichen führen würden.
Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land bereitesich die Reisebranche bereits vor, sagte der BTW-Präsident. «Wichtigist dabei, nicht mit völlig übertriebenen Erwartungen daran zu gehen,wie seinerzeit bei der Expo 2000.» Deutschland vermarkte sich nichtallein durch den Verkauf der Eintrittskarten für die Stadien, sonderninsgesamt als Reiseland. «Wir wollen aus dem WM-Besucher einenUrlaubsbesucher machen, der mit seiner Familie wiederkommt.» Von derWM erwartet die Tourismusbranche eine Million zusätzliche Gäste ausdem Ausland und dadurch fünf Millionen Übernachtungen mehr.