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Tod von Daniel H. im Chemnitz Tod von Daniel H. im Chemnitz: Erster Verdächtiger zeigt Staatsanwalt und Richter an

08.03.2019, 10:44
Daniel H. war im August 2018 bei einer Messerattacke getötet worden. Einer der ursprünglich Verdächtigten klagt jetzt die Justiz an.
Daniel H. war im August 2018 bei einer Messerattacke getötet worden. Einer der ursprünglich Verdächtigten klagt jetzt die Justiz an. ZB

Chemnitz - Im Fall des im August 2018 in Chemnitz getöteten Daniel H. hat einer der ursprünglichen Verdächtigen jetzt Strafanzeige gegen einen Staatsanwalt des Landgerichts Chemnitz und einen Richter des Amtsgerichts Chemnitz erstattet. Wie sein Rechtsanwalt Ulrich Dost-Roxin mitteilte, wird den beiden Juristen Rechtsbeugung und Freiheitsberaubung vorgeworfen.

Sein Mandant Yousif A. war nach dem tödlichen Messerangriff gegen Daniel H. beim Chemnitzer Stadtfest festgenommen worden. Nach einem Monat wurde A. aus der Haft entlassen, im Januar stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren mangels Tatverdacht ein.

Anwalt Dost-Roxin meint nun, dass von Anfang an keine Beweise gegen seinen Mandanten vorgelegen hätten, die einen dringeneden Tatverdacht gerechtfertigt hätten. Den Tatverdacht hätten Staatsanwalt und Richter „erfunden“, um einen schnellen Aufklärungserfolg vorzutäuschen, so der Anwalt. Selbst als Zeugen aussagten, dass A. an der Tat nicht beteiligt war, sei die Staatsanwaltschaft untätig geblieben.

Der Tod von Daniel H. am Abend des Chemnitzer Stadtfestes hatte massive ausländerfeindliche Proteste in Chemnitz ausgelöst. Ulrich Dost-Roxin glaubt, dass die Behörden durch die Festnahme seines Mandanten die aufgebrachte Öffentlichkeit beruhigen  wollten und sich dabei über Rect und Gesetz hinwegsetzten. (mz)