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Tochterunternehmen Tochterunternehmen: UniCredit fordert von HypoVereinsbank große Fortschritte

05.07.2006, 11:05
Passanten gehen an einer Filiale der Hypovereinsbank vorbei. (Foto: dpa)
Passanten gehen an einer Filiale der Hypovereinsbank vorbei. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

München/dpa. - Die Eigenkapitalrendite vor Steuern solle imDeutschland-Geschäft bis 2008 von zuletzt vergleichbar etwa 6 auf 17Prozent fast verdreifacht werden, sagte UniCredit-Chef AlessandroProfumo am Mittwoch in München. Dabei setzt die HVB auf denangekündigten Abbau von Arbeitsplätzen und ein starkes Wachstum derErträge. Die Partner wollen sich zudem nach Zukäufen in Deutschlandumschauen. Im Bieterwettbewerb um die Berliner Bank hatte dieHVB gegenüber der Deutschen Bank den Kürzeren gezogen.

HVB-Chef Wolfgang Sprißler betonte, es sei trotz der strengenVorgaben aus Mailand kein zusätzlicher Stellenabbau geplant. Im Zugeder Fusion war der Abbau von nochmals 1800 Arbeitsplätzen angekündigtworden. Sprißler und Profumo ließen offen, was passiert, wenn dieHVB ihre Erträge in den nächsten Jahren nicht so stark steigern kann,wie es die Pläne vorsehen. «Ich bin sicher, dass die HVB ihre Zieleerreichen wird», sagte Profumo dazu.

Gut ein Jahr nach dem Fusionsbeschluss zogen Profumo und DieterRampl, früher HVB-Chef und heute Verwaltungsrats-Vorsitzender beiUniCredit, ein positives Zwischenfazit. «Ich bin stolz auf das, waswir in sehr kurzer Zeit erreicht haben», sagte Rampl. Noch sei nichtalles perfekt. «Die neue Bankengruppe ist aber gut vorbereitet aufdie Herausforderungen der Zukunft.» Die neue UniCredit kommt auf 28Millionen Kunden und sieht sich mit einer Marktkapitalisierung vonetwa 66 Milliarden Euro als Nummer drei in der Eurozone.

Profumo legte in München die neue Mittelfristplanung der Gruppevor. Der Gewinn je Aktie von zuletzt 0,32 Euro solle bis 2008 umjährlich etwa 27 Prozent steigen. Dabei bekräftigte er für daskommende Jahr das Ziel von 0,56 Euro. Um den Gewinn zu steigern,setzt UniCredit auf eine Doppelstrategie: Zum einen sollen dieErträge durchschnittlich um acht Prozent steigen. Hier setzt die Bankunter anderem auf die Wachstumsmärkte in Osteuropa sowie auf dasFirmenkundengeschäft und das Investmentbanking. Daneben sollen dieKosten unter Kontrolle gehalten werden. Dazu sollen im Rahmen bereitsverkündeter Sparprogramme 11 850 Arbeitsplätze gestrichen werden.

Privatkunden-Vorstand Roberto Nicastro erklärte, er erwarte«radikale Verbesserungen» in Deutschland. Die HVB habe eine starkeKundenbasis, müsse diese aber noch besser ausnützen zum Beispiel fürden Vertrieb von Finanzprodukten. Zudem müssten die Kosten auf einbranchenübliches Niveau gedrückt werden. Sprißler bekräftigte dasInteresse an Zukäufen. «Wir sehen seit einiger Zeit jede sichbietende Gelegenheit an.» Laut Branchenkreisen ist die HVB unteranderem an der Übernahme der Filialen der Norisbank interessiert, diefrüher schon einmal zur HypoVereinsbank gehörten.