Von Spanien nach Worbis Tierrettung vom Bärenpark Worbis in Thüringen: Bärin findet neue Heimat in Mitteldeutschland

Worbis - Endlich angekommen: Braunbärin Doro hat am Mittag den Bärenpark Worbis in Thüringen wohlauf erreicht. Mitarbeiter der Stiftung für Bären hatten das Tier aus einem geschlossenen Zoo in Südspanien gerettet und die mehr als 2.600 Kilometer nach Worbis gefahren. „Der Transport verlief sehr gut und schneller als gedacht“, sagte Sprecher Christopher Schmidt. Doro habe sich während der Fahrt ruhig verhalten.
Ohne Narkose konnten die Bärin sowie deren Schwester Daria am Montag verladen werden. Zusammen bewohnten die tierischen Geschwister ein Gehege im Zoo Parque Zoologico Prudencio Navarro im spanischen Costa de la Luz.
Tiere in geschlossenem Zoo in Spanien hungerten
Der Tierpark wurde Anfang des Jahres geschlossen. Die Stiftung für Bären berichtete von chaotischen Zuständen und unzureichender Versorgung der Tiere. Einige hätten kurz vor dem Hungertod gestanden.
Man habe sich zur Aufnahme beider Tiere entschlossen, als die vermittelnde Tierschutzorganisation nach Wochen der Suche keine Auffangstation gefunden hatte, hieß es seitens der Stiftung. Sie betreibt neben dem Bärenpark in Worbis noch einen weiteren im Schwarzwald. Dort ist Doros Schwester Daria untergekommen. Nach Angaben können beide aus Platzgründen nicht im selben Park leben, zudem ließen sich einzelne Tiere besser in eine bestehende Gruppe integrieren.
So geht es für Doro im Bärenpark Worbis weiter
Für die 28 Jahre alte Bärin heißt es erstmal durchatmen und ausruhen. „Doro wird nicht gleich in die Freianlage entlassen. Erstmal geht es in die Quarantäne“, sagte Schmidt. Etwa sechs Wochen dauere diese Vorsichtsmaßnahme, um sicher zu gehen, dass die Bärin gesund ist und ihre Artgenossen nicht ansteckt.
Nach dieser Zeit darf sie auf die Freianlage, wo sie nach und nach ihre acht neuen Kameraden kennenlernen soll. Auch die Größe der Anlage dürfte eine Umstellung für sie sein: in Spanien lebte sie auf 240 Quadratmetern, in Worbis dann auf 50.000 Quadratmetern im Wald. (mz)