Umstrittener Republikaner Texas: Senator Ted Cruz fliegt mitten im Winterchaos in den Urlaub

Austin - Während der US-Bundesstaat Texas im Schnee- und Eischaos versinkt, soll sich der republikanische Senator Ted Cruz in den Urlaub verabschiedet haben. Übereinstimmenden Berichten von „CNN“, der „New York Times“ und „Newsweek“ zufolge ist Cruz am Donnerstag ins mexikanische Cancún geflogen.
In den sozialen Netzwerken waren einige Fotos aufgetaucht, die den Senator mit seiner Familie am Flughafen und später an Bord einer Maschine nach Mexiko zeigen sollen. Zunächst blieb unklar, ob es sich dabei tatsächlich um den 50-Jährigen handelte. Sowohl „CNN“ als auch „New York Times“ berichten jedoch von einer Person, die den Trip bestätigt habe.
Cruz äußerte sich zu seiner Reise bislang nicht. Anfang 2025 läuft seine Amtszeit als Senator in Texas ab, allerdings gilt der Republikaner schon als möglicher Kandidat für die kommende Präsidentschaftswahl ein Jahr vorher.
Wasserrohre eingefroren, andere Leitungen beschädigt
In Texas waren nach dem schweren Wintersturm zu andauernden Stromausfällen zuletzt auch noch Probleme mit der Wasserversorgung hinzugekommen. In etwa 560.000 Haushalten und Geschäften blieb am Donnerstag das Licht aus, sieben Millionen Einwohner wurden angewiesen, Leitungswasser vor dem Trinken abzukochen.
Das entspricht etwa einem Viertel der texanischen Bevölkerung. In dem US-Staat herrschen wie andernorts in der Region auch seit vielen Tagen Niedrigtemperaturen; Wasserrohre sind eingefroren, andere Leitungen sind beschädigt.
Das extreme Wetter dieser Woche wird verantwortlich gemacht für den Tod von mehr als 30 Menschen. In der Metropolregion Houston starb eine Familie durch Autoabgase in ihrer Garage. Eine Großmutter und drei Kinder starben, als ein Kaminfeuer außer Kontrolle geriet.
Der Urlaubstrip ist nicht die erste umstrittene und auffällige Aktion von Ted Cruz. Der Senator gilt als Reizfigur. Zuletzt hatte er mit einem Tweet über die von US-Präsident Joe Biden initiierte Rückkehr zum Pariser Klimaabkommen Spott auf sich gezogen. Cruz hatte geschrieben, Biden zeige damit, dass er mehr an „den Standpunkten der Bürger von Paris als an den Jobs der Bürger von Pittsburgh“ interessiert sei. Dabei war ihm die Tatsache entgangen, dass das Klimaabkommen Bürger auf der ganzen Welt betrifft.
Zudem hatte Cruz die US-Wahlbetrugsvorwürfe von Ex-US-Präsident Donald Trump mitgetragen. So hatte er gemeinsam mit einer Reihe von weiteren Senatoren etwa gefordert, eine Wahlkommission einzusetzen, die die Vorwürfe prüft. Zuvor hatten jedoch bereits etliche Gerichte, inklusive des Supreme Courts, Klagen von Trump und seinem Team gegen das Ergebnis abgewiesen und die Rechtmäßigkeit der Wahl festgestellt. (RND/tdi/AP/cz)