Telekommunikation Telekommunikation: Nokia verabschiedet Sozialplan für Bochum

Düsseldorf/dpa. - Davon entfallen 15 Millionen Euroauf eine Transfergesellschaft. Die restlichen 185 Millionen Euro sindfür Abfindungen vorgesehen, wie Vertreter von Unternehmen undBetriebsrat am Dienstag in Düsseldorf mitteilten. Die genaueVerteilung muss noch geklärt werden.
Die derzeit noch knapp 2300 Mitarbeiter sollen zum 1. Maifreigestellt werden. Die jeweiligen Kündigungsfristen sollen mit derWerksschließung beginnen. Sie belaufen sich auf bis zu sieben Monate.Danach gehen die Beschäftigten für maximal zwölf Monate in eineTransfergesellschaft. Zwei Teilbereiche des Werks mit insgesamt 300Beschäftigten sollen an zwei Firmen verkauft werden. DieseBeschäftigten sollen trotzdem eine Abfindung erhalten. WeitereInvestoren werden gesucht.
«Wir führen Gespräche mit mehreren Firmen», sagte ArbeitsdirektorKlaus Goll. In den nächsten drei Monaten werde jedoch noch nicht miteinem Ergebnis gerechnet. Die IG Metall-Bevollmächtigte Bochum,Ulrike Kleinebrahm, äußerte sich zuversichtlich, dass möglichst vieleBeschäftigte übernommen werden.
Vertreter von Nokia und von der IG Metall zeigten sich mit demErgebnis der Verhandlungen zufrieden. «Die Kuh ist vom Eis», sagteKleinebrahm vor rund 250 Beschäftigten, die sich vor der DüsseldorferDeutschlandzentrale des finnischen Handy-Konzerns versammelt hatten.Goll zeigte sich überzeugt, ein vernünftiges Ergebnis erzielt zuhaben. Zum Durchbruch bei den Verhandlungen um einenInteressenausgleich und einen Sozialplan war es in der sechstenVerhandlungsrunde gekommen. Zuvor hatte das Nokia-Angebot für denSozialplan noch bei einem Volumen von 70 Millionen Euro gelegen.
Der finnische Handy-Weltmarktführer hatte im Januar angekündigt,die Fertigung aus Bochum ins rumänische Cluj zu verlagern, und damitbei Beschäftigten und in der Politik heftigen Protest und eineDiskussion um Subventionen ausgelöst. Über die Rückforderungen vonSubventionen durch die nordrhein-westfälische Landesregierung sei mannoch in Verhandlungen, sagte der Aufsichtsratschef von NokiaDeutschland, Veli Sundbäck. Eine Vereinbarung erwarte er aber ineinigen Tagen.