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Telekommunikation Telekommunikation: Microsoft will mobile E-Mail zum Massenmarkt machen

13.02.2006, 06:34
Microsoft will mit direktem E-Mail-Empfang aufdem Handy den Mobilfunkmarkt aufrollen. (Foto: dpa)
Microsoft will mit direktem E-Mail-Empfang aufdem Handy den Mobilfunkmarkt aufrollen. (Foto: dpa) dpa

Barcelona/dpa. - Microsoft will mit direktem E-Mail-Empfang aufdem Handy den Mobilfunkmarkt aufrollen. Auf der Branchenmesse 3GSM inBarcelona stellt der weltgrößte Softwarehersteller gemeinsam mitNetzbetreibern und Handy-Herstellern die ersten Geräte mit dem neuenBetriebssystem Windows Mobile 5 vor. Die so genannte «Push»-Funktion,bei der E-Mails direkt auf mobile Geräte durchgeleitet werden, hatbereits zum Beispiel den «BlackBerry» des Herstellers RIM populärgemacht. Microsoft betont jedoch, dass Handys mit seinemBetriebssystems besonders leicht in die bestehende Outlook- undExchange-Infrastruktur eingebunden werden können.

Hewlett-Packard, Fujitsu Siemens, Asus und der thailändischeHersteller Chungwa werden in Barcelona Smartphones und Taschen-PCsmit dem neuen Betriebssystem zeigen, sagte Microsoft-Europa-ManagerHardy Poppinga der dpa. Das neue Windows Mobile umfasst auch einenMedia Player zum Abspielen von Musik und Videos, eine mobile Versionder Präsentationssoftware Powerpoint und ein Programm zurTextverarbeitung.

Die wichtigen Geschäftskunden will Microsoft auch mit demKostenfaktor für sein Betriebssystem gewinnen. Da dieSoftware-Infrastruktur von Microsoft wie Windows, Outlook undExchange in den Betrieben in der Regel bereits vorhanden ist, sei dieIntegration neuer Geräte etwa für Geschäftsreisende oderAußendienstmitarbeiter besonders einfach, sagt Poppinga. DieEinbindung weiterer mobiler Geräte in ein Firmennetzwerk mitMicrosoft-Software sei so einfach wie der Anschluss eines PCs.

Microsoft setzt große Hoffnungen auf den Mobilfunkmarkt. ZurVorstellung von Windows Mobile 5 im Frühsommer vergangenen Jahressagte Firmengründer Bill Gates unter anderem, er glaube, dass sichauf die Dauer hoch entwickelte Mobiltelefone mit ihrerFunktionsvielfalt zum Beispiel gegen MP3-Player wie den iPod vonApple durchsetzen werden. Smartphones - eine Kombination aus Handyund Mini-Computer - machten zuletzt zwar erst etwa sechs Prozent desMobilfunkmarktes aus, sind jedoch rasant auf dem Vormarsch.Schätzungen zufolge könnten 2008 bereits 200 Millionen solcher Geräteverkauft werden. Dies wäre etwa ein Fünftel des gesamtenHandy-Absatzes.

Die Zahlen zu aktuellen Anteilen bei mobilen Betriebssystemenunterscheiden sich teilweise deutlich, zum Beispiel weil die Expertenuneins sind, ob Taschen-PCs mit Telefon-Funktion berücksichtigtwerden sollten. Auch die Prognosen driften weit auseinander. Nachjüngsten Schätzungen des Marktforschers TDG könnte Windows Mobile bis2010 die Führung bei Smartphone-Betriebssystemen mit einem Anteil von29 Prozent übernehmen. Derzeit wird das unter anderem von Nokiabenutzte Betriebssystem Symbian mit 51 Prozent Marktanteil als klarerSpitzenreiter gesehen, gefolgt von Linux mit 23 Prozent. Auf WindowsMobile entfallen demnach 17 Prozent. Der Marktforscher IDC dagegensieht Symbian auch in absehbarer Zukunft dominierend mit bis zu 60Prozent Marktanteil im Jahr 2009.