Telekommunikation Telekommunikation: BenQ Mobile setzt auf Entwicklung für andere Hersteller
München/dpa. - Die Neuausrichtung des Unternehmens auf Forschungund Entwicklung sowie auf Design-Entwürfe sei naturgemäß mit einem Stellenabbau verbunden, teilte der vorläufige InsolvenzverwalterMartin Prager am Freitag in München mit. Eine Größenordnung nannte eraber weiterhin nicht. Die Produktion von Handys soll zwar erst einmalweitergehen. Die Fertigung wurde von Prager aber bei den künftigenSchwerpunkten nicht erwähnt.
Prager hatte am Vortag gemeinsam mit Vertretern aus Politik undWirtschaft über die Situation diskutiert. Der Insolvenzverwaltersieht durchaus Perspektiven für das Unternehmen mit derzeit gut 3000Mitarbeitern. «BenQ Mobile verfügt über einzigartige technologischeKompetenzen, die das Unternehmen für Investoren attraktiv machen.» Sosei BenQ anderen Entwicklern unter anderem bei der Mechanik und derMaterialverarbeitung, bei Menüfuhrungen und der Miniaturisierungvoraus.
Er habe bereits Verhandlungen mit potenziellen Interessentenaufgenommen, sagte Prager. Er könne sich auch vorstellen, dass BenQMobile in Deutschland Handys für Markenunternehmen aus den BereichenMode, Sport oder Internet entwickelt. In Branchenkreisen zeigte mansich aber skeptisch. Viele Ingenieure hätten das Unternehmen bereitsverlassen, sagte ein Experte. Zudem hängt das Schicksal von BenQMobile stark vom Verhalten der Netzbetreiber ab, die mit weitemAbstand die wichtigsten Kunden sind. T-Mobile hatte wegen derungewissen Situation neue Bestellungen erst einmal auf Eis gelegt.Laut Branchenkreisen ist noch keine Entscheidung gefallen, wann dieGeräte wieder neu in die Regale kommen.