Telekommunikation Telekommunikation: Arcor streicht Marke o.tel.o
Berlin/Köln/dpa. - Entlassungen werde es nicht geben, sagte Stöber. Alle 550 o.tel.o-Beschäftigten werden zum 1. Januar 2002 von Arcor übernommen. «DieBetriebsstandorte in Köln und Essen bleiben so bestehen wie siesind.» o.tel.o ist seit 1999 Teil der Arcor-Gruppe, die wiederummehrheitlich zum britischen Vodafone-Konzern gehört.
«Die Zeiten, in denen sich ein Unternehmen zwei komplette Markenbundesweit leisten kann, sind vorbei», sagte Stöber. Der Verfall derTelefonpreise habe den Schritt früher notwendig gemacht, als ergedacht hätte. Durch die Zusammenführung hofft er, die gesamte Arcor-Gruppe wie angekündigt 2003/04 in die Gewinnzone zu führen. «Sonstwäre das nicht mehr haltbar gewesen.» o.tel.o-Vertriebschef SiegfriedRömer wurde von seinen Aufgaben entbunden.
Das komplette Telefonnetz, der Vertrieb und die Abrechnung sollenkünftig nur noch über Arcor laufen. Nur der Call-by-call-Dienst wirdvorerst unter der Nummer 01011 weiter geführt. «Für die Kunden ändertsich außer dem Firmennamen auf der Rechnung nichts», betonte Arcor-Vorstands-Mitglied Klaus Thiemann in Köln. Die o.tel.o GmbH werde abNovember weiter Call-by-Call und Internet-by-Call anbieten. Beidiesen Telefonaten muss der Kunde vor jedem Gespräch eine Kennzifferwählen.
Mit den Einsparungen - allein 40 Millionen Euro sollen imWerbebudget wegfallen - will Arcor das weitere Wachstum finanzieren.Durch die Zusammenlegung seien 2002 weniger Neueinstellungen nötig,sagte Stöber. Die Kunden behielten ihre alten Verträge samtKonditionen. Sie hätten keine Nachteile und erhielten eine Gutschriftvon 10 DM. Mit einem festen Kundenstamm von 1,2 Millionen Anschlüssenist o.tel.o einer der größten Wettbewerber der Telekom. Arcor liegtmit gut 1,1 Millionen Festkunden knapp dahinter.
Die im wesentlichen auf das Privatkundengeschäft konzentrierteMarke o.tel.o habe sich in einem ähnlichen Marktumfeld bewegt wieArcor und zuletzt nur noch wenige Neukunden gewinnen können, betonteThiemann. Dabei sei der Umsatz im ersten Halbjahr auf 197 MillionenEuro gesunken.
o.tel.o war im Jahr 1997 vor der Marktöffnung desTelefonmarktes in Deutschland von den Energiekonzernen VEBA (heuteE.ON) und RWE gegründet worden. Nach deren Ausstieg aus derTelekommunikation zwei Jahre später übernahm die DüsseldorferMannesmann AG die Telefongesellschaft.