Telekom-Tochter Kabel Deutschland Telekom-Tochter Kabel Deutschland: Regionale Netze vor Verkauf
Leipzig/MZ. - Die Telekom-Tochter KabelDeutschland geht trotz eines anders lautendenBerichtes der Financial Times Deutschlandvon einem baldigen Abschluss des Verkaufesvon sechs Regionalnetzen an ein Konsortiumder Liberty Media und Klesch-Gruppe aus.
Wie der Leiter Vertrieb der für die LänderSachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuständigenRegionalgesellschaft Reinhard Fischer versicherte,seien die Verhandlungen soweit fort geschritten,dass noch im Sommer der Vertrag unterzeichnetund bis etwa September die tatsächliche Übernahmedurch die Gruppe erfolgen könne. Die Telekombehalte Minderheitsanteile von zunächst 45Prozent, jedoch werde der neue Eigentümer,der auch am Hauptkonkurrenten Primacom Anteilehält, vermutlich den Namen "Kabel Deutschland"als Unternehmensbezeichnung verschwinden lassen.
Obwohl die Telekom aufgrund der notwendigenimmensen Investitionskosten für den Ausbaudes TV-Kabelnetzes auf Breitband-Standardschon vor knapp einem Jahr den Verkauf angekündigtund in Hessen und Nordrhein-Westfalen auchrealisiert hat, wird derzeit in Leipzig undBerlin dieser Ausbau bereits als Pilotvorhabenvorgenommen. Allerdings haben in Leipzig trotzeiner aufwändigen Werbekampagne und 20000fertiger Anschlüsse nur eine winzige Gruppe- Zahlen wollte Fischer nicht nennen - vonKunden das zunächst kostenlose Angebot aufgenommen.
"Die Akzeptanzschwelle für eine neue Set-Top-Boxund die neue Technik, die auch ein interaktivesFernsehen ermöglicht, liegt noch sehr hoch",räumte Fischer ein. Außerdem fehle es nochan interaktiven Inhalten im Kabel wie demVideo auf Knopfdruck, was jedoch die Programmanbieterbei einer entsprechenden Kundenzahl ändernwürden.
Die Aufrüstung des Netzes in Leipzig, beider neue Dosen in den Wohnungen und Teileder Kabel ersetzt würden, werde bis Jahresendeauf 120000Haushalte fortgeführt. Da dieKosten unter dem geplanten Rahmen blieben,werde in diesem Jahr auch noch in Magdeburgund Gera mit dem Breitband-TV-Aufbau begonnen.Konsequenzen für die jetzt in den drei Bundesländernbeschäftigten 240 Mitarbeiter würde ein Verkaufan die US-Holding im übrigen nicht haben.Im Gegenteil rechnet Fischer sogar mit einererheblichen Aufstockung durch die zugesichertenInvestitionen.
Neben dem Konsortium Liberty/Klesch wollensich nach Informationen des Handelsblattsauch die Londoner Finanzmakler Compere Associatesmit einem Bankenkonsortium um den Kauf bewerben."Falls die Verhandlungen mit Liberty scheitern,stehen wir mit einem besseren Angebot an dieTelekom bereit", sagte Compere-Gründer PhilMochan der Zeitung.