Tag der Deutschen Einheit in Dresden Tag der Deutschen Einheit in Dresden: Stadt hofft auf friedliche Einheitsfeier

Dresden - In Dresden laufen die letzten Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum Tag der Einheit. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sieht die Stadt gerüstet. „Die Polizei ist sehr gut vorbereitet, so dass man davon ausgehen kann, dass unsere Stadt friedliche Feiertage haben wird“, sagte er am Donnerstag am Rande eines Rundgangs über das Festgelände. Es gebe aber nach den beiden Sprengstoffanschlägen in Dresden Besorgnis bei den Menschen.
Einer der Sprengsätze war vor einer Moschee explodiert, der andere am Congress Center, in dem Bundespräsident Joachim Gauck am Montag (3.10.) einen Empfang gibt. Noch haben die Ermittler keine Spur zu möglichen Tätern. Ein angebliches Bekennerschreiben im Internet, dessen Echtheit noch geprüft wird, hatte am Mittwoch für Verwirrung gesorgt.
Dirk Hilbert lädt islamische Vereine ein
Hilbert forderte die Dresdner und Besucher auf, gemeinsam friedlich zu feiern. „Zeigen wir, dass wir gern in einer demokratischen Gesellschaft leben“, so Hilbert. Er habe auch die islamischen Vereine der Stadt eingeladen, diese hätten zugesagt. „Ich freue mich, dass sie sich trotz des Anschlages auf eine Moschee engagieren wollen.“
Auf dem Festgelände, das sich über weite Teile der Innenstadt erstreckt, sind zehn Bühnen aufgebaut. Rund 400 Aussteller präsentieren sich, unter anderem auf der Ländermeile. 4.000 Menschen wirken mit - vor und hinter den Kulissen. Der Projektleiter zum Tag der Deutschen Einheit in der Staatskanzlei, Frank Nolden, sprach von „einer großen Show“. Bereits vor den Anschlägen sei es eine Herausforderung gewesen, Sicherheitsvorkehrungen auf der einen und eine unbeschwerte Feier auf der anderen Seite zu vereinbaren. Länger als ein Jahr hätten die Vorbereitungen gedauert, hieß es.
Einheitsfest in Dresden so gut geschützt wie noch nie
Das Festprogramm steht im Vordergrund, das Sicherheitskonzept im Hintergrund, heißt es immer wieder. Dennoch wird das Einheitsfest nach den Terrorattacken von Paris, Nizza, Brüssel oder München so gut geschützt wie noch nie. Die Innenstadt ist komplett gesperrt. 2.600 Beamte sind in Uniform oder zivil unterwegs, um wachsam zu sein und zugleich ein für Bürger beruhigendes Bild zu geben. 1.400 schwere Betonsteine sollen ein Attentat wie das im Juli in Nizza verhindern.
Für die Prokollveranstaltungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Gauck und weiteren Repräsentanten des Staates und der Länder - aus Berlin reist unter anderen der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) an - gilt die höchste Sicherheitsstufe. Die Gebäude sind mit Gittern abgesperrt. Drohnen dürfen nicht aufsteigen, es gilt ein Flugverbot. Die Elbe wird zeitweise für den Schiffsverkehr gesperrt. Die Polizei rüstet Interventionsteams mit Maschinenpistolen aus.
Dresden erwartet an allen drei Tagen je eine Viertelmillion Besucher. „Wir haben allen Grund zu feiern“, betonte Tillich Anfang der Woche und rechtfertigte auch die Kosten für das Fest. Weil es länger als gewöhnlich dauert, kalkuliert Sachsen mit 4,5 Millionen Euro. (dpa)