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Tabak Tabak: Unternehmen stellen Steckzigarettenproduktion ein

30.03.2006, 13:05

Hamburg/dpa. - Die Produktion der besonders preisgünstigenSteckzigaretten («Sticks» oder «Singles») geht an diesem Freitag zuEnde. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) aus demvergangenen Jahr müssen die Sticks künftig wie Fabrikzigaretten besteuert werden und verlieren damit ihren Markt. Industrie undHandel dürfen bereits produzierte Steckzigaretten jedoch nochverkaufen, so dass für die Verbraucher die Produkte noch einigeWochen erhältlich sein werden.

Die Sticks - vorgefertigte Tabakröllchen, die in eineZigarettenhülle eingeführt werden - hatte die Industrie aussteuerlichen Gründen erfunden. Sie wurden wie Feinschnitt-Tabakbesteuert und waren damit nur halb so teuer wie Fabrikzigaretten. Dasüberzeugte Millionen Verbraucher, die aufs Geld achten müssen. DieSticks erreichten innerhalb weniger Jahre einen Anteil von rund 20Prozent am deutschen Zigarettenmarkt.

Die Industrie hat Nachfolge-Produkte aus neuartigem Drehtabak aufden Markt gebracht, um eine weitere Erosion des Marktes zu Gunstenlegaler und illegaler Importe und Fälschungen zu verhindern. Nachfünf Erhöhungen der Tabaksteuer in wenigen Jahren sindFabrikzigaretten so teuer wie noch nie und übersteigen fürGeringverdiener oft die finanziellen Möglichkeiten. Der Absatz vonFabrikzigaretten in Deutschland, der jahrelang relativ stabil beirund 140 Milliarden Stück gelegen hat, ist mittlerweile dauerhaft umein Drittel auf 97 Milliarden Stück geschrumpft.

Weil die Stick-Produktion nicht mehr fortgeführt werden kann, hatder Zigarettenkonzern BAT mehr als 240 Arbeitsplätze in seinem Werkin Bremen gestrichen.