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Tabak Tabak: Produktion von Steckzigaretten endet am 31. März 2006

16.11.2005, 15:35

Hamburg/dpa. - Eine Bestätigung des Finanzministeriums war zunächst nichtzu erhalten. Damit wächst die Sorge um mehr als 1000 Arbeitsplätze in Deutschland, die unmittelbar an der Produktion der Steckzigarettenhängen, davon 300 in Bremen (BAT), 300 in Lahr (Reemtsma), 160 inDresden (Philip Morris) und 400 weitere im Baden-WürttembergischenTabakanbau.

Die Finanzverwaltung setzt ein Urteil des EuropäischenGerichtshofs (EuGH) aus der vergangenen Woche um, nach dem dieSteckzigaretten oder Sticks im steuerrechtlichen Sinn keinFeinschnitt-Tabak sind und wie gewöhnliche Fabrikzigarettenversteuert werden müssen. Damit entfällt der Preisvorteil der Sticksund sie werden vom Markt genommen. Das Rundschreiben der Steuerstellebedeute zunächst, dass noch bis zum 31. März produziert werden könne,sagten Sprecher der Zigarettenunternehmen. Die bis dahinhergestellten Sticks dürften auch nach dem 31. März noch verkauftwerden.

Die Unternehmen können die frei werdenden Produktionskapazitätenin den Werken und die Arbeitskräfte möglicherweise mit neuenProdukten auslasten. Wegen der Konkurrenz auf dem Markt will jedochkein Unternehmen Auskunft über Nachfolge-Produkte für die Sticksgeben. Wegen des nicht rechtmäßigen Steuervorteils sind dieSteckzigaretten rund halb so teuer wie Fabrikzigaretten. Die Branchehatte eine Übergangszeit von mindestens zwei Jahren und eineschrittweise Erhöhung der Steuern auf Sticks gefordert, um einensanften Übergang zu gewährleisten.