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Studie: Bezüge der DAX-Aufsichtsräte sinken

16.11.2009, 12:09

Frankfurt/Main/dpa. - In der Krise sinken bei den größten deutschen Aktiengesellschaften die Bezüge der Kontrolleure.

Nach einer am Montag in Frankfurt vorgestellten Studie der Beratungsgesellschaft Towers Perrin erhalten die Vorsitzenden der Aufsichtsräte von DAX-Unternehmen in diesem Jahr durchschnittlich 226 000 Euro und damit rund 15 Prozent weniger als im Vorjahr.

Dies entspreche nicht dem internationalen Niveau und auch nicht den gestiegenen Anforderungen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise, meinten die Analysten. Die deutschen Unternehmensaufseher verdienten im Vergleich zu den führenden Unternehmen in der Schweiz, USA und Großbritannien deutlich weniger. «Insbesondere vor dem Hintergrund der vom Gesetzgeber geforderten stärkeren Haftung der Unternehmenskontrolleure werden wir in den kommenden Jahren steigende Aufsichtsratsbezüge sehen, vor allem im mittleren und unteren Vergütungsspektrum», erklärte Joachim Kayser von Towers Perrin.

Die höchste Bezahlung gibt es laut Studie für die Aufsichtsratschefs von Siemens (435 600 Euro) und Eon (432 200 Euro), gefolgt von RWE (358 900 Euro). Am wenigsten gibt es beim Chiphersteller Infineon mit 53 600 Euro Jahresgesamtvergütung.

Mit Ausnahme des Darmstädter Chemieunternehmens Merck weisen alle DAX-Unternehmen die Vergütungen einzeln aus. Lediglich Adidas, Daimler und Fresenius Medical Care verzichten laut Studie auf variable Bestandteile. Viele hängen noch an der Entwicklung der Dividende, die aber nach Einschätzung der Autoren einer langfristigeren Betrachtung Platz machen dürfte, wie sie bereits bei Siemens eingeführt worden sei.