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Stoiber als bayerischer Ministerpräsident zurückgetreten

30.09.2007, 12:10

München/dpa. - Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) ist am Sonntag nach 14 Jahren Amtszeit zurückgetreten. Stoiber reichte bei Landtagspräsident Alois Glück (CSU) sein Rücktrittsgesuch ein. Zum Nachfolger soll am 9. Oktober der bisherige Innenminister Günther Beckstein gewählt werden.

Damit endet nach 14 Jahren Stoibers Amtszeit an der Spitze des Freistaats. Kommissarisch bleibt er allerdings noch einige Tage im Amt. Zum Nachfolger soll am 9. Oktober der bisherige Innenminister Günther Beckstein gewählt werden.

Ein Jahr vor der Landtagswahl in Bayern läutete die CSU mit der Wahl von Erwin Huber zum neuen Parteichef am Samstag eine neue Epoche ein. Der bayerische Wirtschaftsminister setzte sich auf dem Parteitag in München in einer Kampfabstimmung mit 58,2 Prozent der Stimmen klar durch. Bundesagrarminister Horst Seehofer kam auf 39,1 Prozent. Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli, die zuvor für einen Eklat gesorgt hatte, erreichte lediglich 2,5 Prozent.

Unmittelbar nach der Wahl untermauerten Huber und der designierte Ministerpräsident Günther Beckstein den bundespolitischen Anspruch der CSU. Huber sagte am Abend im ZDF, er sei bereit für einen Wechsel von Bayern in die Bundespolitik im Jahr 2009. «Und zwar ohne Rückfahrtschein», betonte Huber.

Die rund 1000 Delegierten nominierten Beckstein mit überwältigender Mehrheit zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2008. Der Parteitag sprach ihm mit 96,6 Prozent der Stimmen das Vertrauen aus. Einstimmig wurde Stoiber zum CSU-Ehrenvorsitzenden gekürt.

Überschattet wurde der Parteitag von schweren Vorwürfen Paulis gegen Beckstein. Sie verlangte eine Erklärung dafür, warum Beckstein sie als eine Person bezeichnet habe, «die zum Psychiater muss». Beckstein bot Pauli daraufhin ein persönliches Gespräch an, das sie auch annahm. Die Landrätin, die seit 1989 dem CSU-Vorstand angehört hatte, kandidierte nach ihrer Niederlage nicht noch einmal. Seehofer wurde mit knapp 92 Prozent der Stimmen zu einem der vier Stellvertreter Hubers gewählt.