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Stichwort: ASEAN

11.04.2009, 08:47

Hamburg/dpa. - Dem Verband südostasiatischer Staaten ASEAN gehören zehn Länder an, die vor allem auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet zusammenarbeiten.

Die Vereinigung wurde 1967 in Bangkok von Thailand, Malaysia, Indonesien, den Philippinen und Singapur gegründet. Später traten Vietnam, Laos, Birma und zuletzt 1999 Kambodscha dem Bündnis bei. Papua-Neuguinea hat Beobachterstatus.

In den ASEAN-Ländern leben über eine halbe Milliarde Menschen auf einem Gebiet von nahezu fünf Millionen Quadratkilometern. Die politischen Systeme reichen von demokratischem Kapitalismus bis Sozialismus und Kommunismus. Auch die Kulturen der Länder sind sehr verschieden. Etwa 250 Millionen Menschen sind Muslime, die vor allem in Indonesien und Malaysia leben. Zu den wichtigen Wirtschaftsgütern zählen Elektronik, Öl und Holz. Bis 2008 soll eine Freihandelszone verwirklicht werden.

Mit der bevölkerungs- wie flächenmäßig kleineren Europäischen Union (EU) kooperiert die ASEAN seit den siebziger Jahren. Bereits 1980 wurden in einer Vereinbarung Eckpunkte der Wirtschaftsbeziehungen festgelegt. In den 90er Jahren wurden auch Japan, China und Südkorea in den asiatisch-europäischen Dialog einbezogen.

Höchste Instanz der ASEAN sind die jährlichen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs. Auch die Außenminister kommen jedes Jahr zusammen. Die Wirtschafts- und andere Fachminister konferieren regelmäßig. Zu den in vielen Komitees und Arbeitsgruppen diskutierten Themen gehören neben Wirtschaft auch Wissenschaft, Technologie, Finanzen, Verkehr, Umwelt, Kultur, Soziales und Drogenpolitik. Für den Sicherheitsdialog wurde das ASEAN Regional Forum (ARF) geschaffen. In Jakarta (Indonesien) unterhält die ASEAN ein Generalsekretariat.