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Stichwahl in Friedeburgerhütte Stichwahl in Friedeburgerhütte: Ost und Ost im Rennen

Von Frieder Fahnert 18.05.2001, 16:32

Friedeburgerhütte/MZ. - Den Namen Ost wird auch nach der morgigen Stichwahl der Bürgermeister von Friedeburgerhütte tragen: Denn Monika Ost (45) trifft dabei auf ihren Schwager und Amtsinhaber Karl-Heinz Ost (67). Bei der Wahl am 6. Mai erhielten Karl-Heinz Ost (38,7 Prozent) und Monika Ost (25,5) die meisten Stimmen der 208 Wahlberechtigten aus den Orten Adendorf und Friedeburgerhütte. Damit konnten sich die Osts bei einer Wahlbeteiligung von über 70 Prozent gegen zwei weitere Kandidaten durchsetzen. Dass sie gegen ihren Schwager antritt, ist für Monika Ost nichts besonderes.

Der Name, das seien ganz einfach nur drei Buchstaben: "Und dass wir verwandt sind und den selben Namen haben, muss ja nicht heißen, dass wir immer einer Meinung sind", sagt sie. Auch in anderen Orten würden sicherlich Kandidaten gegeneinander antreten, die miteinander verwandt sind. Nur würde das in der Öffentlichkeit nicht so auffallen, wenn der eine Müller und der andere Meier heißt. Im übrigen möchte Frau Ost auf keinen Fall sagen, dass ihr Schwager während seiner Amtszeit schlechte Arbeit geleistet hat. "Aber jeder hat das Recht, sich zur Wahl zu stellen." Seit drei Jahren arbeitet Monika Ost als Gemeindeassistentin in Friedeburgerhütte, seit 18 Jahren lebt sie in der Gemeinde und glaubt, einiges zum Wohle des Ortes tun zu können. Von Versprechen vor der Wahl hält sie nichts. Die finanzielle Ausgangsposition der Gemeinde lasse das nicht zu. Weder überrascht noch sauer ist Karl-Heinz Ost, dass ihn seine Schwägerin aus dem Amt befördern möchte. "Wir leben in der Demokratie, wer die meisten Stimmen bekommt, ist nun mal gewählt."

Egal, wer von den beiden Osts gewinnt - einfach wird es nicht werden. Mehrere Straßen bedürfen einer Sanierung. Auch die "Kornflaschen" in Friedeburgerhütte, die als Industriedenkmal ausgewiesen sind, drohen einzustürzen. Finanzielle Förderung in Höhe von 15 000 Mark habe die Denkmalpflege bereits zugesichert, sagt Karl-Heinz Ost. Bei Gesamtkosten von 33 000 Mark muss die Gemeinde aber noch 18 000 Eigenmittel aufbringen. Wer von den Osts diese und noch andere Vorhaben in Angriff nehmen soll, darüber können die Wähler abstimmen. Gegen die Wahl am 6. Mai hat die CDU Widerspruch eingelegt. Das bestätigte Kreiswahlleiter Wolfgang Haase. Nach Auffassung der CDU seien die Bewerbungsunterlagen von Monika Ost und Manuela Ebeling nicht in Ordnung gewesen. Über diesen Widerspruch werde aber erst nach der Stichwahl entschieden.