Gesundheit Ständige Impfkommission wird größtenteils neu besetzt
Insbesondere in der Corona-Pandemie sind die Ständige Impfkommission und ihr Vorsitzender Thomas Mertens einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Jetzt stehen personelle Änderungen bevor.
Berlin - Die für die Impfempfehlungen in Deutschland verantwortliche Ständige Impfkommission (Stiko) wird personell in großen Teilen neu aufgestellt. Die Stiko habe in der Pandemie große Leistungen erbracht, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag laut einer Mitteilung. „Jetzt wird sie mit vielen neuen Mitgliedern aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen jünger und noch interdisziplinärer besetzt.“
Das Bundesgesundheitsministerium hat demnach im Benehmen mit den obersten Gesundheitsbehörden der Länder turnusmäßig die Mitglieder des ehrenamtlichen Gremiums neu berufen. Zu einer konstituierenden Sitzung kommt die künftig 19-köpfige Runde am 12. und 13. März zusammen, dabei wählt sie auch einen neuen Vorsitzenden oder eine neue Vorsitzende, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Erweitert wird die Stiko nach Ministeriumsangaben um Fachleute aus den Bereichen Modellierung und Kommunikation. Vertreten sind daneben etwa Spezialistinnen und Spezialisten aus Virologie, Immunologie und Allgemeinmedizin sowie aus Gesundheitsämtern.
Ein großer Teil der bisherigen 17 Stiko-Mitglieder scheidet nun aus. Darunter ist auch der Virologe Thomas Mertens, seit 2017 Vorsitzender des Gremiums. Er hatte bereits vor längerer Zeit angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Unter den Fachleuten, die in der Stiko bleiben, sind etwa der Virologe Klaus Überla (Universitätsklinikum Erlangen) und Jörg Meerpohl vom Cochrane Zentrum Deutschland.
Die größeren personellen Veränderungen waren schon länger angekündigt. Im Zuge dessen wurde auch die Berufungszeit auf maximal drei Perioden à drei Jahre begrenzt. Dies soll dazu beitragen, die Unabhängigkeit des Gremiums zu sichern, wie es vom Ministerium hieß.
Die Stiko gibt Empfehlungen zu Impfungen für die Bevölkerung in Deutschland ab. In der Corona-Krise gab es auch einige Kritik an der Arbeit des Gremiums, vorgehalten wurden den Fachleuten zum Beispiel teils langsame Entscheidungsprozesse.