Stahlkonzern Stahlkonzern: ThyssenKrupp will Millionen-Schadenersatz von Ex-Manager

München/AFP. - Vorstandschef Heinrich Hiesinger wolle mit der Klage Zugriff auf die für Manager-Versagen abgeschlossene Manager-Haftpflichtversicherung bekommen, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag.
Laut dem Bericht glaubt Thyssen-Krupp dem früheren Spartenvorstand für das Schienengeschäft nachweisen zu können, dass er eine Schlüsselfigur im Kartell gewesen sei. Dieser bestreite alle Vorwürfe. Mit der Klage wolle Hiesinger auch den Beschäftigen demonstrieren, dass dunkle Geschäfte und Misswirtschaft bei ThyssenKrupp geahndet würden, heißt es in der „Süddeutschen Zeitung“.
Der Konzern war zuletzt von Korruptionsaffären und Milliardenverlusten bei zwei Stahlwerken in Übersee erschüttert worden. Dem Bericht zufolge soll die Klage gegen den Ex-Spartenvorstand noch in diesem Jahr erfolgen, bevor Ende des Jahres Verjährung eintrete. Gegen den Ex-Manager ermittelt dem Bericht zufolge auch die Staatsanwaltschaft Bochum wegen des Schienenkartells.
Das „Schienenfreunde„-Kartell war im vergangenen Jahr aufgeflogen. Wegen illegaler Preisabsprachen zu Lasten der Deutschen Bahn verhängte das Bundeskartellamt im Juli Bußgelder von insgesamt 124,5 Millionen Euro gegen vier Stahlfirmen: ThyssenKrupp Gleistechnik, die seit 2010 zum Vossloh-Konzern gehörende Firma Stahlberg Roensch sowie gegen die Voestalpine-Töchter TSTG Schienen-Technik und Voestalpine BWG. Darüber hinaus gehörten noch weitere Firmen zu dem Kartell.