Stahl Stahl: Mittal und Arcelor angeblich vor einer Einigung
Paris/dpa. - Damit könne derArcelor-Verwaltungsrat am Sonntag voraussichtlich gleich über zweialternative Fusionspläne mit Mittal oder der russischen SeverStalentscheiden, schreibt die Pariser Finanzzeitung «La Tribune»(Freitag). Lediglich beim Preis sei Arcelor-Chef Guy Dollé nochnicht ganz mit dem Stahlmagnaten Lakshmi Mittal einig. Die Diskussiongehe um einen Preis von 43 Euro, wobei Mittal mehrheitlich in eigenenAktien zahlen solle.
Wie SeverStal hat dem Bericht zufolge auch Mittal sein Angeboterheblich nachgebessert. So will Mittal seine Strategie auf die vonArcelor abstellen und in die hochwertigen Stahlsegmente investieren.Für Nordamerika bedeutet dies das Festhalten am AutozuliefererDofasco, an dem ThyssenKrupp Interesse hat, und stattdessen dieTrennung von anderen Töchtern. Weniger rentable Konzernteile inAlgerien, Serbien und Südafrika sollen abgestoßen werden.
Allerdings sei in anderen wichtigen Punkten bislang keineEinigung erzielt worden, hieß es aus den Verhandlungen nahe stehendenKreisen. So werde weiterhin über die Bewertung von Arcelorverhandelt. Vertreter von Mittal und Arcelor wollten amFreitag die Fusionsverhandlungen fortführen. Erneut kam dieSpekulation auf, dass Vorstandschef Lakshmi Mittal auch akzeptierenkönnte, die Mehrheit an dem fusionierten Unternehmen abzugeben.
Der neue Konzern soll dem Bericht zufolge Arcelor-Mittal heißen.Den Vorsitz im Verwaltungsrat solle bis zu dessen Pensionierung 2007der Arcelor-Mann Joseph Kinsch haben. Im Verwaltungsrat hätten dieVertreter Arcelors sowie Unabhängige die Mehrheit. Mittals FinanzchefAditya Mittal würde mit anderen Mittal-Managern dazustoßen.
Die Arcelor-Aktionäre haben bis zum 5. Juli Zeit, Mittal ihreAnteile zu übertragen. Sie können aber auch die Fusion mit SeverStalwählen. Arcelor hat bereits für den Zusammenschluss mit den RussenProjektionen bis 2012 vorgelegt. Wichtige Aktionäre wie derfranzösisch-polnische Geschäftsmann Romain Zaleski mit 7,8 ProzentAnteil sind aber gegen SeverStal. Die Russen haben daher ihr Angebotebenfalls revidiert. So sollen einige SeverStal-Werke aus dem BereichAutozulieferer nicht in die Fusion eingehen. Dafür soll SeverStalnur 25 statt 32 Prozent Anteil am Gesamtkonzern haben und bei einerMehrheitsübernahme ein Angebot für alle Aktien vorlegen müssen.