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Sportwagenhersteller Sportwagenhersteller: Porsche erwartet über drei Milliarden Euro Gewinn

29.07.2007, 13:57

Stuttgart/dpa. - Der Sportwagenhersteller Porsche wird einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zufolge im Geschäftsjahr 2006/07 einen Rekordgewinn von mehr als drei Milliarden Euro erwirtschaften. Der Umsatz soll demnach gut sieben Milliarden Euro erreichen.

Das Geschäftsjahr endet am 31. Juli. Ein Sprecher von Porsche nannte den Bericht am Samstag "reine Spekulation". Er verwies auf Äußerungen des Porsche-Chefs Wendelin Wiedeking von Ende Juni. Wiedeking hatte vorausgesagt, dass die Stuttgarter Sportwagenschmiede in diesem Geschäftsjahr ihren bisherigen Rekordgewinn von 2,1 Milliarden Euro voraussichtlich noch einmal deutlich übertreffen werde.

Wie das Magazin weiter schreibt, stammt nur ein Drittel des Gewinns aus dem Verkauf von Autos. Das Gros sei durch die Neubewertung der VW-Aktien entstanden, deren Wert seit dem Einstieg Porsches bei den Wolfsburgern stark gestiegen ist, und durch Optionsgeschäfte. Finanzvorstand Holger Härter habe vor dem Einstieg bei VW und vor jeder Erhöhung des Aktienanteils Optionen auf VW- Aktien erworben. Mit dem Kurs der Aktien sei auch der Wert der Optionen gestiegen. In der ersten Hälfte dieses Geschäftsjahrs habe Porsche dadurch einen Gewinn von 600 Millionen Euro erzielt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Porsche-Holding, Wolfgang Porsche, bezeichnete den Einstieg des Sportwagenherstellers bei VW als "sinnvolle Investition". Porsche habe einen Partner gebraucht, mit dem das Unternehmen etwa die Entwicklungskosten teilen könne, sagte Porsche in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Idee dazu sei von Wiedeking gekommen. "Und die (Idee) hat ja eine für den künftigen Geschäftsverlauf und die Zukunftssicherung von Porsche überzeugende Logik", betonte er. Wenn man das nötige Geld verdiene, stelle sich die Frage nach einer sinnvollen Investition." Für uns war das zweifelsohne Volkswagen, zumal der Aktienkurs günstig war. Bevor die Heuschrecken eingestiegen sind, haben wir den Schritt getan."

Eine "untergeordnete Rolle" habe dabei auch die Familientradition gespielt. "Als wir in der Familie darüber diskutiert haben, sind die alten Verbindungen zu VW schnell sichtbar geworden." Zugleich schloss er eine höhere Beteiligung für den Fall nicht aus, dass das VW-Gesetz und damit die Beschränkungen dafür wegfallen sollten: "Unsympathisch ist der Gedanke nicht, das stimmt."

Wolfgang Porsche, jüngster Sohn von Ferry Porsche, ist ein Enkel des legendären Käfer-Erfinders Ferdinand Porsche. In der nächsten oder übernächsten Generation sei vorstellbar, dass ein Familien- Mitglied Porsche Chef werde. "Dann, wenn wir abgetreten sind, die wir die eine oder andere Blessur innerhalb der Familie erlitten haben". Es sei wichtig gewesen, die operative Verantwortung nicht mehr von Angehörigen der rund 50 Mitglieder zählenden Familie Porsche und Piëch ausüben zu lassen. "Die Familie stand sich im Geschäft zu sehr auf den Füßen."