Sportwagengeschäft Sportwagengeschäft: Übernahme wird festgezurrt

Wolfsburg/dpa. - Wichtige Entscheidungen bei Europas größtemAutobauer Volkswagen: Auf dem Weg zur Übernahme von Porsche hat VWeinen weiteren wesentlichen Schritt gemacht. Der Aufsichtsrat stimmteDurchführungsverträgen zu einer im August vereinbartenGrundlagenvereinbarung mit Porsche zu, wie VW in der Nacht zu Freitagin Wolfsburg mitteilte. Außerdem steht Volkswagen vor einem Einstiegbeim insolventen Osnabrücker Autozulieferer Karmann.
Der Vorstand habe ein überzeugendes Konzept vorgelegt, hieß es inder Nacht zum Freitag aus Arbeitnehmerkreisen. Der Aufsichtsrat werdedarüber am Freitag beraten. Die Stimmen der Arbeitnehmervertreter imKontrollgremium für einen Einstieg von VW bei Karmann seien sicher,erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa. Die Arbeitnehmer seien füreinen VW-Standort in Osnabrück.
Ein Einstieg von VW bei Karmann wäre ein bedeutender Schritt nachvorne für den insolventen Autozulieferer. Einzelheiten wurdenzunächst nicht bekannt. So war offen, inwiefern die Beschäftigten vonKarmann von einem Einstieg profitieren könnten. VW gehörte früher zuden größten Kunden von Karmann. Karmann war wegen der schwerenAutokrise in Turbulenzen geraten und musste im April dieses JahresInsolvenz anmelden.
Nach der Sitzung des VW-Kontrollgremiums soll sich am Freitag inWolfsburg auch der Porsche-Aufsichtsrat mit denDurchführungsverträgen zur Bildung eines integrierten Autokonzernsbefassen. Es wird erwartet, dass auch der Aufsichtsrat desStuttgarter Sportwagenbauers zustimmt.
VW will noch in diesem Jahr für rund vier Milliarden Euro mitknapp 50 Prozent beim Sportwagengeschäft von Porsche einsteigen. Dazuplant VW eine Kapitalerhöhung im ersten Halbjahr 2010. Auf eineraußerordentlichen Hauptversammlung am 3. Dezember sollen dieAktionäre zustimmen. Im Laufe des Jahres 2011 sollen Volkswagen undPorsche miteinander verschmelzen. Porsche wird als zehnte Marke inden VW-Konzern eingegliedert.
Porsche hatte sich mit der ursprünglich geplanten Übernahme von VWmassiv verhoben und einen riesigen Schuldenberg angehäuft. Derfrühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein FinanzvorstandHolger Härter mussten Ende Juli wegen der Belastungen durch diemissglückte Übernahme von VW ihren Hut nehmen.