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Sportwagenbauer Sportwagenbauer: Ein 700 PS-Bolide aus Altenburg

28.02.2011, 08:10
Roland Gumpert, Geschäftsführer der Sportwagenmanufaktur GmbH im ostthüringischen Altenburg (FOTO: DPA/ARCHIV)
Roland Gumpert, Geschäftsführer der Sportwagenmanufaktur GmbH im ostthüringischen Altenburg (FOTO: DPA/ARCHIV) dpa-Zentralbild

Altenburg/dpa. - Nach der Krise im vergangenen Sommer hat sichdie Gumpert Sportwagenmanufaktur in Altenburg wieder aufgerappelt undstellt an diesem Dienstag in Genf ein neues Modell vor: den 700 PSstarken «Tornante». Er soll komfortabler werden als dasSchwestermodell Apollo, mehr als 400 000 Euro in der Basisversionkosten und ab dem nächsten Jahr in Handarbeit gebaut werden. «Wirsind so weit, dass wir 2012 voll in Produktion gehen können», sagteGeschäftsführer Roland Gumpert im Gespräch mit der Nachrichtenagenturdpa. Das zweite Modell soll auch neue Jobs schaffen. Derzeitbeschäftige die Manufaktur 40 Mitarbeiter, künftig sollen es mehr als50 sein.

«Mit einem Modell allein, kann man nicht überleben», betonteGumpert. Daher sei mit den Mailänder Designern von TouringSuperleggera das neue zweisitzige Coupé mitChrom-Molybdän-Stahlrahmen und V8-Biturbomotor entwickelt worden.«Tornante» ist der italienische Begriff für Spitzkehre und vorerstnur ein Arbeitstitel, erklärte Gumpert. «Ich denke, der Name wirdsich noch ändern.» Angedacht ist, das Modell auch als Hybridauto undmit Vierradantrieb anzubieten, wenn es die Nachfrage erlaubt. UndGumpert denkt schon weiter. So sei ein drittes Projekt geplant: Eingrößerer Wagen für vier Insassen. Der sei schon in der Entwicklung.

Noch im Sommer 2010 steckte die Sportwagenmanufaktur in argenwirtschaftlichen Schwierigkeiten. Trotz Aufträgen in Millionenhöhe,bekam sie laut Gumpert von den Banken kein Geld, um Material zukaufen; auch das Land lehnte eine Bürgschaft ab. Erledigt wurden nurnoch Servicearbeiten, Mitarbeiter wurden entlassen. Doch mit demEinstieg eines asiatischen Investors konnte der Fortbestand derKleinserien-Fertigung gesichert werden.

«Wir sind ausgelastet bis zum Jahresende», sagte Gumpert, dereinst Entwicklungsingenieur bei Audi war und sich mit seinem eigenenSportwagen einen Jungentraum erfüllt hat. «Allein bis Mai wollen wirsechs Autos ausgeliefert haben.» Hauptabsatzmärkte sind Asien undEuropa. Weiteren Schub erhoffe er sich von dem neuen Modell ab 2012,erklärte der Firmenchef. «Ich denke schon, dass wir neben dem Apolloeine Serie aufbauen können von mindestens 30 Autos im Jahr.» Zunächstgelte es aber abzuwarten, wie der «Tornante» made in Altenburg beiden gut betuchten Fans PS-starker Sportwagen ankomme.