1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Spielzeug: Spielzeug: Kuscheln mit Heidi

Spielzeug Spielzeug: Kuscheln mit Heidi

Von Michaela Paulsen 10.02.2011, 11:59
Das schielende Opposum gibt es auch als Plüschtier. (FOTO: DPA)
Das schielende Opposum gibt es auch als Plüschtier. (FOTO: DPA) dpa

Bad Kösen/ Rödental/dapd. - Pummelig sein und einen extremenSilberblick zu haben, erhöht eigentlich nicht die Attraktivität.Doch gerade diese Schönheitsfehler haben Heidi, die Beutelratte ausdem Leipziger Zoo, binnen kürzester Zeit so berühmt gemacht, dassdie Kinder weltweit eine eigene Plüsch-Heidi haben wollen. «Diemeisten Bestellungen kommen aus Deutschland, doch wir haben auchviele Aufträge aus den USA und aus Norwegen», sagt Helmut Schache,Marketingleiter der Bad Kösener Spielzeug Manufaktur, die die Rechtefür Heidi-Stofftiere erworben hat. Seit etwa einer Woche werde dasschielende Opossum nun als Stofftier angefertigt. Die Nachfrage seihoch. «Wir haben mehr Aufträge als wir bewältigen können», sagt der63-Jährige. Die erste von Hand gefertigte Serie sei auf 1.000 Stückangelegt.

Dass in Bad Kösen die Produktion nun auf Hochtouren läuft, hatdie Spielzeugfabrik auch ihrem Lieferanten für Glas- undPlastikaugen zu verdanken. Heidis Markenzeichen hatte sich nämlichzunächst als echte Produktionshürde erwiesen. «Heidis Augen sind jasehr stark gewölbt», erläutert Schache. Flache schielende Augen gebees reichlich zu kaufen, aber eben nicht die vorstehenden rundenAugen des Leipziger Opossums. «Die Pupillen sind bei Heidi an derSeite und das ist auch eher außergewöhnlich», ergänzt Helga Leschvon der Reinhold Lesch GmbH aus Rödental bei Coburg in Oberfranken.Der Familienbetrieb mit 20 Mitarbeitern stellt künstliche Augenaller Art her und wirbt mit dem Spruch «Wir machen ihnen schöneAugen». Eine Spezialität sind unter anderem Teddybären-Augen, seitKurzem sind es auch Heidi-Augen. «Diese Augen sind eineSpezialanfertigung», sagt Lesch. Ein knifflige Arbeit. bis dieersten Augen für die Plüsch-Heidi fertig waren, hat es etwa eineWoche gedauert.

Nun haben die ersten Stofftier-Heidis schielende, runde Augen imKopf. Bisher gibt es laut Schache eine kleine Version sowie eine inLebensgröße. Heidi ist nicht das erste Opossum aus der Werkstatt derBad Kösener Spielzeug Manufaktur. «Wir haben schon vor zwei Jahrengroße und kleine Opossums in unser Sortiment aufgenommen. Diesehaben aber eine andere Fellfarbe als Heidi», sagt Schache. DieSpielzeugfabrik mit 39 Mitarbeitern sei auf naturgetreueDarstellungen spezialisiert und da passe Heidi besonders gut insProgramm. Auch, was die Bekanntheit des Originals angeht, ist dieSpielzeug Manufaktur bereits geübt: Sie hat schon die Lizenzen fürBernd das Brot und für das Krokodil Schnappi, das vor einigen Jahrendurch einen Musik-Hit bekannt geworden ist.

Um der Nachfrage auch nach günstigen Heidi-Varianten Herr zuwerden und die Geschenkabteilung des Leipziger Zoos zu bedienen,wird Heidi auch in Massenproduktion gehen. «Das ist diekostengünstigere Variante, die im Ausland hergestellt wird. InDeutschland findet man nicht die nötigen Kapazitäten», sagt Schache.Medienberichte, die von Produktionsstätten in Malaysia berichten,weist er zurück. «Auch bei dieser Produktion achten wir darauf, dassdie Qualitätsstandards eingehalten werden. Anders als die BadKösener Heidis sind diese Opossums nicht mit dem Vermerk 'von Hand'gekennzeichnet», sagt Schache.