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Spielwaren Spielwaren: Insolvenzverwalter erklärt Märklin als unverkäuflich

16.12.2010, 19:02
Eine Lokomotive von Märklin, eine E41-Elektrolok, steht in einem Fachgeschäft für Modelleisenbahnen auf einem Gleis. (FOTO: ARCHIV/DPA)
Eine Lokomotive von Märklin, eine E41-Elektrolok, steht in einem Fachgeschäft für Modelleisenbahnen auf einem Gleis. (FOTO: ARCHIV/DPA) dpa

Göppingen/dpa. - «Sämtliche Bemühungen, im Rahmen einer übertragenden Sanierung einen Investor zu finden, brachten bisher keinen Erfolg», schreibt Pluta nach Informationen des «Handelsblatts» (Freitag) in seinem Insolvenzplan.

Bei der für den 21. Dezember geplanten Gläubigerversammlung desUnternehmens aus dem schwäbischen Göppingen soll beschlossen werden,ob der Verwalter nach dem Insolvenzplan dazu ermächtigt wird, dieGläubigeransprüche aus einem Verkaufserlös zu befriedigen. DieForderungen der rund 1380 Gläubiger belaufen sich auf 93 MillionenEuro.

Einen Kaufinteressenten für Märklin, der die nötigen Kriterien wieeinen Kaufpreis von 60 Millionen Euro erfüllt, gab es bislang nicht.Märklin sollte sich weiter aus eigener Kraft am Markt behaupten.

«Viele Geschäftspartner halten, so lange die aus deren Sichtinsolvenzbedingt unklare Lage andauert, die Investitionen für dieMarke Märklin zurück», heißt es laut Zeitung im Insolvenzplan.Märklin müsse deshalb «Umsatzeinbußen in nicht unerheblichem Umfangehinnehmen». Daher sei nun Eile geboten. Ein Verbleiben in derInsolvenz würde eine «Erosion der Marke» bedeuten und «gefährde denUnternehmenswert», schreibt Pluta.

Auch die Geschäfte liefen anders als erwartet, die Umsätze gingenzurück - nach Informationen des Handelsblattes auf rund 100 MillionenEuro. Laut Insolvenzplan ist für 2010 ein Betriebsergebnis von 6,8Millionen Euro geplant. Für das Szenario einer Zerschlagung hat Plutaein Masse von 2,8 Millionen Euro ausgerechnet.

Der Modelleisenbahnproduzent hatte im Februar 2009 Insolvenzangemeldet. Seit Bekanntwerden der Zahlungsunfähigkeit mussten mehrals 400 Mitarbeiter gehen. Rund 1000 sind an den Standorten inDeutschland und Ungarn übriggeblieben.

Der Insolvenzverwalter des Modelleisenbahnherstellers Märklin, Michael Pluta in Göppingen. (FOTO: ARCHIV/DPA)
Der Insolvenzverwalter des Modelleisenbahnherstellers Märklin, Michael Pluta in Göppingen. (FOTO: ARCHIV/DPA)
dpa