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SKW Piesteritz SKW Piesteritz: Neue Anlagen bei Düngemittelhersteller in Betrieb

27.02.2001, 12:30

Piesteritz/dpa. - Bei dem größten ostdeutschen Düngemittelhersteller SKW Piesteritz sind am Dienstag zwei neue Anlagen offiziell in Betrieb genommen worden. Für eine Investition von einer Million DM wurde nach Unternehmensangaben eine neue Anlage zum Absacken für granulierte Mineraldünger in unterschiedlichen Mengen gebaut. Weitere 2,8 Millionen DM wurden in einen Großtank für Salpetersäure investiert. Mit dem Tank können die Produktionskapazitäten für Flüssigdünger erweitert werden.

Neben innovativen Düngemitteln spielten am Markt maßgeschneiderte logistische Lösungen eine immer wichtigere Rolle, sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Stefan Greger. Mit der neuen Absackstrecke könne sich das Unternehmen noch besser auf den Bedarf der Kunden einstellen. Hinzu komme, die Erlöse für Produkte in abgesackter Form lägen um etwa 15 Prozent über denen für lose Ware. Mit der neuen Anlage können nach den Angaben stündlich bis zu 1000 Säcke mit 25 Kilogramm oder 500 Säcke mit 50 Kilogramm Dünger gefüllt werden.

Mit dem neuen Großtank baut das Unternehmen zudem seine Kapazitäten für Flüssigdünger aus. Der Umfang sei von täglich 1200 Tonnen im Jahre 1998 auf derzeit bis zu 2000 Tonnen dieser stark nachgefragten Dünger gesteigert worden.

Nach eigenen Angaben ist die SKW Piesteritz deutschlandweit Marktführer für flüssige und harnstoffbasierte Mineraldünger. Im Jahr 2000 wurden nach vorläufigen Angaben rund 485 Millionen DM Umsatz erreicht, nach 320 Millionen im Jahr 1999. Der Anteil von Spezialprodukten soll von etwa zehn Prozent in den kommenden Jahren auf rund die Hälfte des Produktionsvolumens gesteigert werden.

Das frühere Düngemittelkombinat in Piesteritz war 1993 von der VIAG-Tochter SKW Trostberg (Trostberg bei München) übernommen worden. Bis 1998 zahlte die Treuhandanstalt Verlustausgleiche und stellte 300 Millionen DM für die Sanierung bereit. Nach der Fusion von Degussa Hüls (Düsseldorf) und SKW Trostberg gehört das Piesteritzer Unternehmen vorerst noch zur Unternehmensgruppe der Degussa AG. Es werde aber nach neuen Partner gesucht, die den Betrieb in Piesteritz übernehmen wollten, bestätigte ein Unternehmenssprecher.