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Siemens-Handy-Geschäft Siemens-Handy-Geschäft: Vom Verkauf an BenQ bis zum Aus

28.09.2006, 16:54

München/dpa. - dpa dokumentiert den Weg der Sparte vonden ersten Verkaufsspekulationen bis zum nun bevorstehenden Ende:

6. Januar 2005 - Der frühere Siemens-Chef und jetzigeAufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Heinrich von Pierer,kündigt in Peking einschneidende Veränderungen im defizitären Handy-Geschäft des Konzerns an. «Ändern, schließen, verkaufen oder einenPartner für eine Zusammenarbeit finden» beschreibt Pierer vorJournalisten die Optionen.

27. Januar 2005 - Die Krise der Sparte hat sich verschärft. Für daserste Quartal 2004/05 (30. September) meldet der Elektrokonzern fürdie Mobiltelefon-Sparte einen Verlust von 143 Millionen Euro undeinen Absatzeinbruch.

5. Februar 2005 - Der neue Siemens-Chef Klaus Kleinfeld räumtProbleme in der schwächelnden Handy-Sparte ein. Man habe in derSparte «in den letzten Monaten mehr als eine Million Euro pro Tagversenkt», sagt er in einem Interview.

27. April 2005 - Nach erneut hohen Verlusten im Handygeschäft willSiemens die Mobilfunk-Sparte ausgliedern. Schon in Kürze sei mitEntscheidungen zu rechnen, sagte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld inLissabon. Damit scheint zunächst ein Verkauf oder eine Schließungvorerst vom Tisch zu sein.

5. Mai 2005 - Siemens bestätigt weitere Verhandlungen über einenVerkauf der verlustreichen Handysparte.

7. Juni 2005 - Siemens gibt die Trennung von seinem Mobiltelefon-Geschäft mit damals 6000 Beschäftigten bekannt. Der taiwanesischeBenQ-Konzern übernimmt die Sparte komplett und darf die Marke Siemensfünf Jahre lang nutzen. Die Trennung kostet Siemens 350 MillionenEuro vor Steuern.

1. Oktober 2005 - BenQ Mobile-Chef Clemens Joos kündigt an, dieSiemens-Handysparte bereits im ersten Geschäftsjahr aus den rotenZahlen bringen zu wollen.

11. Juli 2006 - BenQ will mehr als 500 Arbeitsplätzen in Deutschlandstreichen. Betroffen seien 277 eigene Mitarbeiter in der Zentrale inMünchen, zudem solle die Zusammenarbeit mit 250 externen Mitarbeiternin München und Kamp-Lintfort beendet werden.

24. August 2006 - Wegen der verspäteten Einführung neuer Produkte undBelastungen durch die Bereinigung der Modellpalette soll nun erstMitte 2007 die Ertragswende möglich sein.

20. September 2006 - Das «manager magazin» berichtet, BenQ wolleseine Produktion von Mobiltelefonen an einen Auftragsfertigerverkaufen.

28. September 2006 - Die einstige Siemens-Handyproduktion mit derzeitnoch 3000 Beschäftigten in Deutschland steht nur ein Jahr nachÜbernahme durch BenQ vor dem Aus. Die deutsche Tochter werdevoraussichtlich in den nächsten Tagen Insolvenzantrag stellen,kündigt ein Sprecher in München an.