Schneeverwehungen und Sturm auf Fehmarn
Fehmarn/dpa. - Die Ostseeinsel Fehmarn kämpft gegen starke Schneefälle und Nordoststurm: Die Lage sei katastrophal, sagte der Bürgermeister von Fehmarn, Otto-Uwe Schmiedt, am Sonnabend.
Außerhalb der geschlossenen Ortschaften waren seit Samstagvormittag viele Straßen durch Schneeverwehungen und mehr als ein Dutzend steckengebliebene Fahrzeuge blockiert. Um den Rettungsdienst auf der knapp 190 Quadratkilometer großen Insel aufrechterhalten zu können, forderte Schmiedt Unterstützung vom Kreis Ostholstein an. Auf dem Festland war die Lage nach Angaben der Polizei weit weniger dramatisch.
Auf Fehmarn kämpften dagegen zwölf Räumfahrzeuge gegen den Schnee, den der steife Nordostwind immer wieder von den Feldern auf die Straßen wehte. Besonders betroffen waren der Norden und der Osten der Insel mit rund 13000 Einwohnern, wo sich die Schneeverwehungen nach Berichten von Inselbewohnern bis zu einer Höhe von zwei Metern auftürmten. «Wir haben eine Schneefräse der Bundeswehr im Einsatz. Der Katastrophenschutz des Kreises hat uns ein Raupenfahrzeug geschickt, das den Notarzt zu Patienten bringen kann», berichtete Schmiedt. «Die Verbindungen zwischen den 42 Dörfern auf der Insel sind blockiert und praktisch nicht mehr passierbar.»
«Ich halte mich für einen besonnenen Menschen, aber das hier erinnert mich sehr an die Schneekatastrophe 1978/1979», sagte Schmiedt. Damals hatten meterhohe Schneeverwehungen in ganz Schleswig-Holstein einzelne Gehöfte und ganze Ortschaften tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.
Der Deutsche Wetterdienst hat für den Kreis Ostholstein bis zum Abend weiterhin Sturmböen bis Stärke neun aus Nordost angekündigt. «So lange der Wind anhält, bleibt die Lage auf Fehmarn kritisch», sagte Schmiedt.