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Schiffbau Schiffbau: Russische Investmentgesellschaft kauft Aker-Werften

25.03.2008, 15:30

Rostock/Oslo/dpa. - Der Kaufpreis betrage 291,9 Millionen Euro, teilte Aker am Dienstag mit. Der Konzern gehe davon aus, dass die neue, im gemeinsamen Besitz befindliche Gesellschaft weiter moderne Schiffe bauen wird, hieß es. Damit solle der wachsende Bedarf russischer Gas- und Öl-Unternehmen nach Spezialschiffen für den Transport der Energieträger erfüllt werden. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Verkaufs stieg die Aker-Aktie an der Börse in Oslo um mehr als 25 Prozent.

Aker Yards werde vor der Transaktion mit FLC West sein 100- prozentiges Eigentum an den beiden deutschen Werften an die Aker Yards Ukraine Holding AS übertragen, hieß es. Aker Yards werde Eigentümer von 30 Prozent an der Aker Yards Ukraine Holding bleiben. Es seien keine Änderungen im Management, in der Organisation oder bei der Anzahl der Mitarbeiter geplant.

Den Angaben zufolge wird die Aker-Transaktion rückwirkend zum 1. Januar 2008 wirksam und voraussichtlich im Sommer 2008 abgeschlossen sein. Die drei Werften der Aker Yards Ukraine Holding würden in einer starken Position sein, um bei Aufträgen zum Bau von Handelsschiffen für russische Reeder mitzubieten, hieß es. In den beiden deutschen Ostsee-Werften sind 2300 Mitarbeiter und 110 Auszubildende beschäftigt. Die Auftragslage ist laut Geschäftsführung gut, die Produktion bis ins dritte Quartal 2010 gesichert.

Mitte vergangener Woche waren Gerüchte über den bevorstehenden Verkauf der deutschen Werften aufgetaucht. Als Grund wurde die schlechte Bilanz 2007 des norwegischen Mutterkonzerns vermutet. Rote Zahlen hatte es den Angaben zufolge beim Bau von Kreuzfahrtschiffen auf den finnischen Tochterwerften sowie beim Schiffbau im norwegischen Florø gegeben. Über die Lage auf den mit Gewinn operierenden Werften in Mecklenburg-Vorpommern hatte Aker-Sprecher Torbjørn Andersen gesagt, dass sich dort die Strategie mit dem Bau von Spezialschiffen positiv ausgewirkt habe. Aker hatte sich wegen der schlechten Bilanz Anfang März von Vorstandschef Yrjö Julin getrennt.

FLC West ist den Angaben zufolge ein russisches, staatlich kontrolliertes Investmentunternehmen mit einem Leasing-Portfolio in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 960 Mio Euro). Das Unternehmen sei gegründet worden, um in Industrien von strategischer Bedeutung zu investieren.