Schienen-Nahverkehr Schienen-Nahverkehr: Bahn präsentiert eine hohe Rechnung
Magdeburg/MZ. - Darüber hinaus drohen seinem Ressort Nachforderungen,die die Bahnsparte DB-Regio auch unter Hinweisauf das Fehlen eines gültigen Verkehrsvertragsgeltend macht. Nach Informationen der MZ verlangtdie Bahn rund 27,5 Millionen Euro für Leistungen,die sie in den Jahren 2000 bis 2002 erbrachthabe. Dabei geht es sowohl um reguläre Verkehrsleistungenals auch um Gelder, die das Land aus Sichtder Bahn zu Unrecht einbehalten hat, weilzum Beispiel Züge nicht mit Zugbegleiternbzw. Kundenbetreuern besetzt waren. Gefordertwerden unter anderem auch rund 2,5MillionenEuro, die der frühere Landesminister JürgenHeyer (SDP) der Bahn zur Modernisierung vonFahrzeugen versprochen hatte, um damit denErhalt der Interregio-Strecke Magdeburg-Berlinzu sichern. Kleinere Posten ergeben sich ausMitteln, die das Land als Regress wegen dernicht rechtzeitigen Fertigstellung der StreckeHalle-Hildesheim oder wegen der Schließungvon Fahrkartenschaltern einbehalten hatte.
Die nun angekündigte Streichung von nunmehrinsgesamt 13 Linien wird das Loch im Nahverkehrsetatdes Landes nicht stopfen können. Durch dieStreichungen werden schätzungsweise nur etwa12 Millionen Euro pro Jahr eingespart. Amkommenden Dienstag will der Minister seinePläne im Kabinett zur Diskussion stellen.Gestern hatte er die SPD-Fraktion darüberinformiert, auch mit der PDS will er sprechen.
"Wir müssen jetzt über jede einzelne Streckeund mit den Landkreisen und Kommunen reden",sagte Daehre. Wegen der schwachen Nutzungauf den 13 Strecken sei es ökonomischer undauch ökokologischer, Busse rollen zu lassen.Geprüft werde in jedem Falle auch, welchenEinfluss die Streichung des Personenverkehrsauf den Güterverkehr auf diesen Strecken habenwerde. Und der Minister kündigte gestern bereitsdie Möglichkeit an, in einer zweiten Spar-Stufeden Schienen-Nahverkehr auf weiteren weniggenutzten Strecken zumindest auszudünnen.