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Schaeffler baut Macht im Conti-Aufsichtsrat aus

21.04.2009, 12:54

Hannover/Herzogenaurach/dpa. - Kurz vor der Hauptversammlung gibt es neuen Wirbel beim Autozulieferer Continental. Großaktionär Schaeffler baut seine Macht im Conti-Aufsichtsrat aus.

Ein Schaeffler-Sprecher in Herzogenaurach bestätigte am Dienstag, die Gruppe schlage der Hauptversammlung vor, den neuen Finanzvorstand Klaus Rosenfeld in das Kontrollgremium zu wählen. Schaeffler reagiere damit auf den Rückzug von Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Bullinger verzichtet auf den Posten als Conti- Aufsichtsratsmitglied. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, er habe wegen der gestiegen Belastung in seinem Amt als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft im Zuge der Wirtschaftskrise nicht genügend Zeit für einen solch verantwortungsvollen Posten wie ein Mandat im Conti-Aufsichtsrat. Bullinger betonte, Schaeffler habe ihn nicht zu einem Rückzug gedrängt.

In Conti-Kreisen stieß die Nachricht auf Überraschung und Verwunderung. Dies zeige einmal mehr, wie Schaeffler bei Conti vorgehe. Im Januar sei mit Schaeffler vereinbart worden, dass vier Schaeffler-Vertreter in den Conti-Aufsichtsrat einziehen - nämlich Eigentümerin Maria-Elisabeth Schaeffler, ihr Sohn Georg, Geschäftsführer Jürgen Geißinger und der Schaeffler-Berater Rolf Koerfer. Anwalt Koerfer ist mittlerweile Conti-Aufsichtsratschef.

Schaeffler argumentiert allerdings, Koerfer könne man nicht als Schaeffler-Vertreter bezeichnen. Mit dem Einzug Rosenfelds habe Schaeffler nun vier eigene Vertreter im Conti-Kontrollgremium. Der Unternehmenssprecher betonte, die Investorenvereinbarung zwischen Conti und Schaeffler werde nicht gebrochen.