Sächsische Spezialität Sächsische Spezialität: Dresdner Stollen aus der Halbliter-Flasche
Meißen/ddp. - "Wir verkaufen von Jahr zu Jahr mehr und fangen jetzt an zu exportieren", fügt er hinzu. Über die genauen Verkaufszahlen bewahrt das Unternehmen allerdings ebenso Stillschweigen wie über die Rezeptur des vorweihnachtlichen Trunkes.
Die Idee, den Dresdner Christstollen in Likörform herzustellen, stammt bereits aus dem Jahr 1998, als die Spezialitätenbrennerei gegründet wurde. "Ursprünglich war ein Brand geplant", erklärt Bohn. "Wir haben zehn Stollen geschreddert, vergoren und gebrannt, doch das Ergebnis war gräulich", erinnert sich Destilliermeister Siegbert Henning an die ersten Versuche. Inzwischen werden die zum Backen des Stollens verwendeten Zutaten mit Alkohol extrahiert und bilden als Auszug den Grundstoff für den kräftigen Likör. "Rosinensaft, Mandelextrakt, Zitronat...", doch allzu tief will sich der 44-Jährige nicht in die Karten schauen lassen.
Zu kaufen ist der Stollenlikör ausschließlich von Mitte Oktober bis Weihnachten. Die Abnehmer finden sich überwiegend in Sachsen, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Berlin und München wächst das Interesse an dem 25-prozentigen Likör in der schmalen Halbliter-Flasche für 16,50 Euro. Neben den Privatkunden gehe das Getränk vor allem an den ausgewählten Fachhandel und gastronomische Betriebe, erläutert Bohn. "Dieser Likör passt wunderbar zu Stollen und Kaffee."
Seit 1999 produziert die Verschlussbrennerei im Manufakturbetrieb nun die Spezialität. Mit zwei Personen wird der Stollenlikör von Hand hergestellt, abgefüllt, verkorkt versiegelt und etikettiert. Hauptgeschäft bleiben allerdings nach wie vor Brände und Geister", erläutert Henning.
So sind in dem kleinen sächsischen Spirituosen-Betrieb vor allem Flaschen mit "Meissener Williams Birne Brand", "Meissener Apfelbrand", "Meissener Himbeergeist" und "Meissener Schlehengeist" zu finden. Destilliermeister Henning ist allerdings experimentierfreudig und lässt auch für die Zukunft noch einige Überraschungen erwarten. Jüngstes Ergebnis seiner Experimentierfreude ist ein "Pulsnitzer Pfefferkuchenlikör".