Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Nachfolger für fast 7000 Firmen gesucht
Magdeburg/MZ. - Bereits jetzt seien für 40 Betriebe Nachfolgeregelungen gefunden worden. "Mit dieser Zahl hatten wir erst am Ende des Projektes gerechnet", sagte Haseloff. Das Modellvorhaben ist für zwei Jahre angelegt und wird mit 400 000 Euro von Land und EU unterstützt. Der Bedarf in Sachsen-Anhalt sei aber weitaus größer: "In den nächsten Jahren müssen für 6 800 Firmen dringend Nachfolger gefunden werden", so der Wirtschaftsminister, "anderenfalls sind 10 000 Arbeitsplätze gefährdet". Viele Unternehmer, die nach 1990 mit 40 oder 50 Jahren den Schritt in die Selbständigkeit wagten, seien nun in dem Alter, in den Ruhestand gehen zu wollen. Vor allem in der Metallbranche und in kleinen Handwerksbetrieben gebe es die größten Probleme.
Für den Bereich der IHK Magdeburg berät die RKW Sachsen-Anhalt interessierte Firmen, im IHK Bereich Halle-Dessau ist es die ICB GmbH. Die Besonderheit der Beratung sei, dass jedes Unternehmen "ein Unikat mit speziellem Beratungsbedarf ist", sagte RKW-Geschäftsführer Hans-Joachim Clobes. "Da menschelt es auch viel." Beraten werde vor allem in steuerlichen und rechtlichen Fragen, aber auch beim Umgang mit den Banken, erklärte ICB-Geschäftsführer Sebastian Baum.
Beide Berater haben inzwischen 128 Anfragen von Firmen registriert, 102 Betriebe seien bereits gecheckt worden. In 60 Prozent der bereits gelösten Fälle sei ein Nachfolger innerhalb der Familie gefunden worden, die anderen 40 Prozent seien Mitarbeiter aus dem Unternehmen selber. "Dass völlig Aussenstehende einen Betrieb übernehmen, ist eher die Ausnahme", so Clobes.