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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Maschinenbau Halberstadt zum Verkauf ausgeschrieben

09.03.2001, 16:50

Halberstadt/dpa. - Das traditionelle Werk mit derzeit noch rund 170 Mitarbeitern war Ende vergangenen Jahres durch Missmanagement der früheren Gesellschafter aus Singapur in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Insolvenzverwalter, Betriebsrat und IG Metall zeigten sich am Freitag optimistisch, dass diese Schwierigkeiten überwunden und MBH erfolgreich aus dem Insolvenzverfahren geführt werden könne.

In der DDR galt MBH als einer der größten Hersteller von Schiffsdieselmotoren. Nach der Wende wurden vorwiegend Motoren für Heizkraftwerke gebaut. 14 solcher Motorheizkraftwerke wurden errichtet.

Von den rund 170 Mitarbeitern sind laut Angaben des Insolvenzverwalters etwa 100 in Kurzarbeit Null. Die anderen hätten Wartungsaufträge an von MBH gebauten Anlagen zu erledigen oder seien in der Lohnfertigung tätig. Neue Lohnaufträge habe es beispielsweise von MAN Augsburg, einem früheren Kunden von MBH, gegeben, sagte Müller. Er lobte die breite Unterstützung, die das Werk von örtlicher Politik, Gewerkschaft, Kreissparkasse und Landesregierung erhalte.

Probleme seien noch im Streit um wichtige Konstruktionsunterlagen für neu entwickelte Dieselmotoren zu erwarten, sagte Müller weiter. Hier werde es voraussichtlich auf einen Prozess zwischen den früheren Gesellschaftern und dem Insolvenzverwalter hinaus laufen. Die Unterlagen zusammen mit Computern und Datenträgern hatte der frühere asiatische Geschäftsführer Baey Lian Peck vor seinem Insolvenzantrag beiseite geschafft. Sie waren jedoch durch die Kriminalpolizei sicher gestellt worden. Jetzt haben beide Parteien Rechte auf die Konstruktionsdaten der Motoren, die als Weltneuheit gelten, angemeldet.