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Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien: Millenium-Hoch wurde erstmals übertroffen

Von Rainer Gummelt 20.12.2002, 17:39
Eine Mitarbeiterin kontrolliert in derRotkäppchen-Sektkellerei Freyburg die Flaschen-Füllung. (Foto: dpa)
Eine Mitarbeiterin kontrolliert in derRotkäppchen-Sektkellerei Freyburg die Flaschen-Füllung. (Foto: dpa) dpa

Freyburg/MZ. - Die Übernahme der Sektmarken Mumm, Jules Mumm und MM von der Seagram-Gruppe in Eltville (Hessen) ist in der Geschichte der Rotkäppchen-Sektkellerei ebenso wichtig wie die Unternehmensgründung 1856 oder die Privatisierung im Jahre 1993. Ohne diesen Schritt hätte es die selbstständige Marke "Rotkäppchen" wahrscheinlich nicht mehr lange gegeben, ordnet Gunter Heise, Sprecher der Geschäftsführung der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH Freyburg, die Bedeutung des zu Ende gehenden Jahres ein.

"Deutschland braucht Mumm" heißt der neueste Werbespruch aus Freyburg für eine seiner vier Sektmarken. Mumm hat auch Heise bewiesen, als er sich zur Übernahme der renommierten Marken entschloss. Schon im ersten Jahr werden die Freyburger Sekt-Spezilisten dafür belohnt.

Eigener Außendienst

Den größten Sprung in dem "Haus aus Sekt", in dem die Familie der vier eigenständigen Marken lebt und in dem jede ihre Persönlichkeit entwickeln soll, hat "Rotkäppchen" gemacht. Die Freyburger Sektkellerei hatte nie über einen eigenen Außendienst verfügt. Nach der Übernahme des Eltviller Unternehmens vertreibt ein leistungsfähiger Außendienst den Sekt. Dadurch hat der Rotkäppchen-Absatz allein in den alten Ländern um 16 Prozent auf acht Millionen Flaschen steigen können. Das habe dazu beigetragen, so Heise, dass die Zahl der in einem Jahr verkauften Flaschen die 50-Millionen-Grenze durchstößt. "Damit wird sogar das Millenium-Jahr übertroffen", erinnert der Geschäftsführende Gesellschafter. "Das ist eine Steigerung gegenüber 2001 um mehr als zehn Prozent", rechnet Heise vor, der am 23. Januar in Frankfurt am Main einen Preis als "Unternehmer des Jahres 2002" entgegen nehmen wird (MZ berichtete vorgestern).

In den alten Ländern liegt der Rotkäppchen-Marktanteil bei fünf bis sechs Prozent. In zwei bis drei Jahren soll er sich verdoppelt haben, blickt der 51-Jährige voraus. Er weiß genau, dass dies nur über einen harten Verdrängungswettbewerb erreicht werden kann. Doch auch da sieht er das Unternehmen, das die Spitzenposition des deutschen Marktes eingenommen hat, gut gerüstet. Immerhin ist es in diesem Jahr für seinen Werbe-Auftritt auch mit dem "Silbernen Effie, dem Maß aller Dinge in Sachen Werbeeffizienz, ausgezeichnet worden.

Keine Zugeständnisse

Von diesen Erfahrungen können auch "Mumm" und "MM" profitieren. Das erste Jahr in der neuen Familie haben sie in unterschiedlichem Tempo hinter sich gebracht. Heise erwartet, dass Ende des Jahres rund 19 Millionen Mumm-Flaschen verkauft sein werden. Das werde es etwas weniger als im Vorjahr sein. "Jules Mumm" dagegen wird um knapp 15 Prozent auf bis zu 7,5Millionen Flaschen zugelegt haben. Die Marke MM hingegen bleibe zurück, so Heise, weil wir nicht zu Preiszugeständnisse bereit seien. "Langfristig werde sich das aber auszahlen", ist Heise auch hier zuversichtlich.

"Insgesamt war 2002 ein unheimlich erfolgreiches Jahr für Rotkäppchen", resümiert der studierte Lebenmitteltechniker kurz vor Jahresende mit dem Blick auf den deutsche Sektmarkt. Der wird 2002 stagnieren oder sogar etwas schrumpfen.