1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Rotkäppchen-Mumm: Rotkäppchen-Mumm: Deutsches Haus aus Sekt steht glänzend da

Rotkäppchen-Mumm Rotkäppchen-Mumm: Deutsches Haus aus Sekt steht glänzend da

Von Rainer Gummelt 21.12.2003, 16:13
Rotkäppchen-Chef Gunter Heise und Mitarbeiterin Nancy Boy Manager mit der Sekt-Familie des Unternehmens, zu der auch die nicht im Foto zu sehende Premium-Marke Geldermann gehört. (Foto: dpa)(Foto: dpa)
Rotkäppchen-Chef Gunter Heise und Mitarbeiterin Nancy Boy Manager mit der Sekt-Familie des Unternehmens, zu der auch die nicht im Foto zu sehende Premium-Marke Geldermann gehört. (Foto: dpa)(Foto: dpa) dpa

Freyburg/MZ. - Die Sektkellerei Rotkäppchen-Mumm (Freyburg) wird in diesem Jahr erstmals über 100 Millionen Flaschen absetzen. Alle Signale deuten darauf hin, dass diese Grenze bis Silvester durchbrochen wird, sagte Geschäftsführer Gunter Heise zur MZ. Das "deutsche Haus aus Sekt", wie Heise die "Unterkunft" seiner fünfköpfigen Sektfamilie gern nennt, steht am Ende des ersten vollen Geschäftsjahr glänzend da.

Entstanden war das Sekt-Quintett im Jahr 2002 durch die Übernahme der Marken MM (Eltville am Rhein), Mumm, Jules Mumm (Hochheim am Main) und Geldermann (Breisach am Rhein). Die Vereinigung der fünf Marken und der jetzt 360Mitarbeiter, so Heise, ist der Beweis, dass Ost und West gemeinsam Großes erreichen können. Dazu gehöre, dass Rotkäppchen gegen alle Erwartungen erneut einen Rekord hinlegt. Heise rechnet bis zum Jahresende mit mehr als 58Millionen abgesetzten Rotkäppchen-Flaschen. Das wären sieben Millionen mehr als im Vorjahr.

Der Zuwachs kommt vor allem aus Westdeutschland. Dort hat die Marke binnen eines Jahres seinen Marktanteil von 2,9 auf 5,3Prozent fast verdoppelt. Im November ist in den alten Ländern 80Prozent mehr Rotkäppchen-Sekt verkauft worden als ein Jahr zuvor.

Die Ursache sieht Heise vor allem beim Vertrieb. War Rotkäppchen zuvor in Westdeutschland von Handelsagenturen in die Regale gebracht worden, haben die Freyburger mit Mumm und MM auch die dazu gehörenden Vertriebsmitarbeiter übernommen. "Eine eigene Mannschaft kann man viel zielstrebiger führen", sagt der 52-Jährige. Zudem hat Rotkäppchen durch die Übernahme der vier prominenten Marken auch zwischen Nordsee und Alpen viel Aufmerksamkeit erregt. "Rotkäppchen ist erst mit der Übernahme-Aktion richtig im Westen angekommen", sagt Heise.

"Jetzt sind wir wer", fügt er hinzu: "Die Nummer 1 im deutschen Sekt-Markt." Aber auch die bundesweite TV-Werbung und das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis hätten zum neuerlichen Erfolg beigetragen, ergänzt der von der Werbebranche zum Unternehmer des Jahres 2002 gewählte Sekt-Spezialist.

In den neuen Ländern betrug der Rotkäppchen-Marktanteil im November 60 Prozent. Über das Jahr werden es wohl 53 Prozent werden. "Da ist Im Westen noch viel Potenzial vorhanden", ist sich der gebürtige Lauchaer sicher.

Wenn Rotkäppchen auch den Hauptteil der Jahresproduktion stellt, so haben auch MM, Mumm und Jules Mumm zur prickelnden Bilanz beigetragen. Bei MM Mumm und Jules Mumm erwartet Heise leichtes Wachstum. Nur Geldermann, der Champagner ebenbürtige deutsche Spitzen-Sekt, folgt nicht dem Absatz-Hoch im Haus aus Sekt. Das sei aber nicht überraschend, gibt Heise an. Nach dem Geldermann-Kauf habe man sich von über 40Handelsagenturen getrennt und den Vertrieb in die eigenen Hände genommen. In dieser Übergangszeit seien Verluste eingeplant gewesen. "Im kommenden Jahr kriegen wir auch bei Geldermann die Kurve hin", blickt Heise voller Zuversicht voraus.