«Riester»-Rente «Riester»-Rente: Mit Vertrag noch warten
Halle/MZ. - Aufgrund massiver Werbung von Versicherungsunternehmen haben bereits Tausende einen Vertrag zur so genannten "Riester-Förderung" abgeschlossen. Sie haben darauf vertraut, dass die Angebote die gesetzlichen Voraussetzungen für die vom Staat geförderte private Rente erfüllen und sie das entsprechende staatliche Zertifikat besitzen.
Tatsächlich wird das für die "Riester-Förderung" erforderliche Zertifikat aber erst Ende dieses Jahres vergeben, wie das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen - von ihm werden die Zertifikate vergeben - informiert.Erst dann wird definitiv klar sein, welche Angebote aus dem Banken-, Fonds- und Versicherungsbereich tatsächlich staatlich gefördert werden. "Jetzt ist noch kein Produkt auf dem Markt, das die gesetzlichen Erfordernisse erfüllt", so Finanzexperte Sven Kretzschmar von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.
Bereits mehrere hunderttausend Deutsche haben nach Schätzungen des Bundes der Versicherten voreilig private Versicherungsverträge zur staatlich geförderten Altersvorsorge abgeschlossen. Aufgrund massiver Werbung von Versicherungsunternehmen hätten sie in dem Glauben unterschrieben, dass es sich um für die "Riester-Förderung" vorgesehene Vorsorgeverträge handelt. So haben sie darauf vertraut, dass die Angebote die gesetzlichen Voraussetzungen für die vom Staat geförderte private Rente erfüllen und sie das entsprechende staatliche Zertifikat besitzen.
Tatsächlich wird das für die "Riester-Förderung" erforderliche Zertifikat aber erst Ende dieses Jahres vergeben, wie das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen - von ihm werden die Zertifikate vergeben - informiert. Erst dann wird definitiv klar sein, welche Angebote aus dem Banken-, Fonds- und Versicherungsbereich tatsächlich staatlich gefördert werden. "Jetzt ist noch kein Produkt auf dem Markt, das die gesetzlichen Erfordernisse erfüllt", so Finanzexperte Sven Kretzschmar von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.
Und darum geht es: Von Januar 2002 an kann jeder Arbeitnehmer bis zu vier Prozent seines Einkommens steuerfrei in eine persönliche kapitalgedeckte private Rente einzahlen. Der Staat polstert diese Vorsorge mit Zulagen und Steuervorteilen zusätzlich ab. So soll ein drohender Abfall bei der Höhe der Altersrenten für die nachfolgenden Generationen abgefedert werden. Die staatliche Förderung wird jedoch nicht für alle auf dem Markt befindlichen Finanzprodukte gewährt. Sie ist nur für jene vorgesehen, die mit einem vom Bundesamt für Versicherungswesen noch zu vergebenden Zertifikat versehen sind. Der Knackpunkt: kein Zertifikat - kein Geld vom Staat. Wer einen privaten "Riester"-Renten-Vorsorgevertrag abschließt, der nicht in diesem Sinne zertifiziert wird, verschenkt Bares. Er bekommt keine staatliche Förderung.
Da jeder Arbeitnehmer den vollen staatlichen Zuschuss auch dann noch erhält, wenn er erst Ende des nächsten Jahres einen Vertrag unterschreibt und den Jahresbeitrag einzahlt, ist in Sachen "Riester"-Renten-Vertrag keine Eile geboten. "Gesellschaften, die dennoch jetzt zu Verträgen drängen, tun dies aus rein kommerziellen Gründen", sagt der Verbraucherschützer. Niemand solle sich da übers Ohr hauen lassen. Es sei einfach "nicht notwendig und in der Regel nicht sinnvoll, schon jetzt entsprechende Verträge abzuschließen. Ein übereilter Vertragsabschluss kann sich als Fehlinvestition erweisen", meint der Finanzexperte.