Reisebranche Reisebranche: Urlaubsanbieter starten optimistisch ins Jahr
Berlin/dpa. - Manche Expertensehen sogar neue Rekorde voraus. Die Buchungen bei denReiseveranstaltern liegen deutlich im Plus.
Die Unruhen in Nordafrika trübten zwar das Bild und bescherten denVeranstaltern durch Rückholaktionen und Stornierungen Kosten inzweistelliger Millionenhöhe. Die meisten Touristiker gehen aber davonaus, dass die Urlauber bald nach Ägypten und Tunesien zurückkehren.Im übrigen habe die Mehrzahl der Gäste auf andere Ziele umgebucht,und dafür zum Teil sogar auch noch mehr Geld gezahlt, heißt es etwabeim größten deutschen Reiseveranstalter Tui in Hannover.
Die Erholung der Reisebranche in Deutschland verlief rasant. 21,3Milliarden Euro haben nach Berechnungen des Deutschen Reiseverbandes(DRV) allein die Reiseveranstalter im Ende Oktober abgelaufenenTourismusjahr 2010 umgesetzt - zwei bis drei Prozent mehr als imKrisenjahr zuvor.
Und weil die Preise sanken und viele mit Last-Minute-Schnäppchenin die Ferien fuhren, stieg die Gästezahl sogar um rund fünf Prozentauf mehr als 40 Millionen. Auch die Aschewolke nach dem Vulkan-Ausbruch auf Island, die im April tagelang den Flugverkehr überEuropa lahmlegte, konnte den Aufwärtstrend nicht stoppen - auch wennsie den Veranstaltern hohe Kosten bescherte.
Welweit rechnen Experten wie der Chef der Reisemesse ITB, MartinBuck, für das vergangene Jahr bereits mit einem Allzeithoch von 9,8Milliarden Reisen, fünf Prozent mehr als 2009. Besonders starkesWachstum gab es in Asien, aber auch Europa habe um ein bis zweiProzent zugelegt. Und die Deutschen konnten 2010 mit insgesamt rund72,6 Millionen Auslandsreisen erneut ihren Titel als Reiseweltmeisterverteidigen - vor den USA und Großbritannien.
Für 2011 erwarten viele Experten Rekorde im deutschen Tourismus.Dabei dürften die Reisenden nach den Einschätzungen in einer Umfragedes Travel Industry Clubs bei 500 Managern der Branche angesichtsstabiler Jobs und realer Lohnzuwächse auch wieder deutlich mehr Geldfür den Urlaub ausgeben. Ein Risiko bleibt aber die seit Jahresbeginngeltende Luftverkehrssteuer, die Flugreisen verteuert. Und hinzukommt der wieder steigende Ölpreis. Ab April gibt es wiederKerosinzuschläge, die das Reisebudget zusätzlich belasten.